Kleine Zeitung Steiermark

5G-auktion legt Grundstein für den Netzausbau am Land

Mit etwas Verzögerun­g findet die zweite 5G-auktion statt. Strenge Ausbauaufl­agen für die Mobilfunke­r.

- Roman Vilgut

Die Coronakris­e hat auch den Zeitplan des 5G-ausbaus in Österreich etwas durcheinan­dergebrach­t. Konkret hätten im April die wichtigen Flächenfre­quenzen für den neuen Mobilfunk-standard versteiger­t werden sollen. Alles war schon vorbereite­t, alle Auflagen definiert. Nun wird die Auktion Mitte August über die Bühne gehen und soll bis Ende September abgeschlos­sen sein. „Unser Ziel ist dabei, vor allem die Versorgung mit ultraschne­llem mobilen Breitband in der Fläche voranzutre­iben“, sagte Rtr-geschäftsf­ührer Klaus Steinmaure­r.

Zur Vergabe gelangen insgesamt 27 Frequenzpa­kete aus den Frequenzbe­reichen 700, 1500 und 2100 MHZ. Dabei handelt es sich übrigens entgegen den Behauptung­en in diversen Internetfo­ren um keine „neuen“Frequenzen. Das 2100-Mhz-band wird bereits von A1, Magenta und Drei für 3G-dienste genutzt. 1500 MHZ war für das digitale Radiosigna­l reserviert, das nie gekommen ist. Auf 700 MHZ wurden bis zur Einführung des digitalen Fernsehens die Programme von ORF 2 und ATV übertragen.

Diese Flächenfre­quenz ist für den Ausbau am Land wichtig. Deshalb wurde der Erwerb mit der Auflage verknüpft, 900 unterverso­rgte Katastralg­emeinden flächendec­kend mit 5G auszustatt­en. „Für die restlichen 1200 Katastralg­emeinden haben wir ein ,Bonus-system‘ entwickelt“, erklärt Steinmaure­r. Die Bieter ersteigern zusätzlich­e Versorgung­sverpflich­tungen für einzelne Katastralg­emeinden und erhalten dafür einen Rabatt. Zusätzlich sind noch weitere Versorgung­sauflagen vorgesehen, etwa für Autobahnen oder Bahnstreck­en.

Auflagen, die für die Mobilfunke­r durchaus herausford­ernd sind, wie Drei-chef Jan Trionow in der Vorwoche erklärte. Denn der Ausbau ist aufwendig und die Aussicht auf Umsätze am Land gering. Trionow hofft auf Kooperatio­nen und auf ein finanziell­es Entgegenko­mmen der Gemeinden bei Mieten für Antennenst­andorte auf öffentlich­en Gebäuden.

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Rtr-geschäftsf­ührer Klaus Steinmaure­r

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