Tiefgreifende Gedanken auf dem Fahrradsattel
Das Reisen in Zeiten von Corona ist auf das nächste Umfeld zurückgeschrumpft. Wer nach Spanien, Kroatien oder Italien reist, gilt schon als wagemutig. Wandern und Radfahren sind im Trend. Deshalb ist der Fernreisedrang derzeit ins Reich der Träume verbannt. Diesen wunderbar erwecken kann ein kleines, feines Buch mit der klassischen Form der ReiseClaudia Hildebrandt und Daniel Mathias sind mit dem Fahrrad um die Welt gereist, 32.000 Kilometer im Sattel, obwohl sie selbst von sich sagen, sie würden eigentlich nicht so gerne Rad fahren. Ihre Tour durch Afrika, Asien, Amerika und Europa beschreiben sie in „Jesus liebt Radfahrer – Navid auch“(Reise Know-how Verlag, 192 Seiten, 15 Euro).
Das Besondere an ihren Erzählungen sind allerdings die Menschen, denen sie unterwegs in den zwei Jahren begegnen, schrägen, schrillen, außergewöhnlichen Menschen, meist von Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft geprägt. Wobei man aus den Texten auch eine ausgesprochene Neugier, Offenheit und einen Respekt für das Neue und Unbekannte angenehm hereportage. rausliest. Ein Kernsatz dieses Buches lautet: „Wenn ich sterbe und darum weiß, gelten keine Ausreden mehr für verpasste Chancen und Herzlosigkeit.“Die Fragen, die sich beide unterwegs stellen, passen gut in diese Zeit des Nachdenkens und der Veränderungen.