Heimsieg mit Luxusproblem
Nicht Yamaha, nicht Honda und auch nicht Suzuki haben Spielberg-dominator Ducati abgelöst. Es war KTM. Und weil der Triumph so viele Geschichten schrieb, macht ihn das vielleicht zum aufregendsten des Jahres: KTM hat den 900. Motogplauf gewonnen, den ersten GP der Steiermark, feierte den ersten Heimsieg und auch den ersten Motogperfolg eines Portugiesen.
Grund genug, eine Art Feiertag im Kalender zu vermerken. Im Fußball mag ein Sieg in einem Heimspiel nichts Außergewöhnliches sein, im Motorsport ist es das sehr wohl. Nur wenigen wurde dieses Wohlgefühl zuteil. Zum Beispiel Niki Lauda 1984, noch auf dem alten Österreichring. So sind diese Triumphe vor heimischer Kulisse mit dem Gewinn einer Weltmeisterschaft vergleichbar. Auch wenn das Bühnenbild dieses Mal sehr reduziert war. propos WM. KTM hat sich in relativ kurzer Zeit ins Rampenlicht geschossen. Mittendrin in der Weltklasse. Und, nüchtern betrachtet, stehen die Chancen schon heuer nicht so schlecht. Die Motogp verteilt noch in neun Rennen Punkte. Brad Binder liegt nur noch 21 Zähler hinter dem derzeit schwächelnden Fabio Quartararo, Miguel Oliveira 27, Pol Espargaro 35. Da könnte es sogar noch zu einem Luxusproblem kommen, weil nicht einer gut ist oder ein anderer besser. Es sind alle bei KTM Weltklasse.
A
Millionen Zuschauer vor den Tv-schirmen haben wohl mit einem „Uiii, uiii, uiii!“reagiert. Motogp-pilot Maverick Vinales war zu Beginn der 17. Runde unmittelbar vor Kurve 1 („Niki- Lauda-kurve“) freiwillig von seiner Yamaha abgestiegen – bei Tempo 210! Seine Maschine fuhr schnurstracks geradeaus weiter und schlug mit rund 160 km/h in den Airfence (so etwas wie ein Riesenairbag nach der Auslaufzone) ein. Daraufhin begann die Yamaha des 25-jährigen Spaniers auch noch zu brennen. Vinales rutschte zunächst endlos lang über den Asphalt und stand kurz darauf bereits unverletzt neben seinem „Arbeitsgerät“. Bremsver
„Hut ab vor Maverick Vinales. Er hatte keine andere Wahl und auch keine Zeit zum Überlegen. Abspringen – das war seine einzige Überlebenschance. Wenn du mit diesem Tempo wo einschlägst, bist du sicher tot“, ist Österreichs-ex-champion Gustl Auinger überzeugt. Der