Sie ließ die Männer hinter sich
Fußballerin Ruth Schlager zeigte im direkten Vergleich mit Kickern aus dem Herren-unterhaus mit der besten Zielgenauigkeit auf.
Ruhig, gelassen, fast schon zurückhaltend nahm Ruth Schlager gemeinsam mit ihrem Predinger Team im skills.lab in Wundschuh den Titel zum Gewinn der Frauenliga entgegen. Während die steirischen Fußball-ligen im Frühjahr abgebrochen wurden, startete das skills.lab eigene Ligen. Das skills.lab ist ein moderner Fußballsimulator, der es ermöglicht, spezifisch Fähigkeiten wie etwa Passgenauigkeit, Schusskraft, Übersicht oder Reaktionsschnelligkeit zu trainieren. Je nach Übung können Daten über Spielerinnen und Spieler erfasst und Vergleiche gezogen werden.
Das Predinger Damenteam rund um Ruth Schlager schnitt dabei in der Frauenliga am besten ab. Vergleiche zwischen Männern und Frauen können aufgrund der gesammelten Leistungsdaten leicht gezogen werden. Obwohl bei den Herrenligen zahlreiche Spieler aus der Regional- und Landesliga dabei waren, überragte eine Person in puncto Pass- und Zielgenauigkeit (abzüglich der Ballverarbeitungszeit): Ruth Schlager. Die 23jährige Mittelfeldspielerin war in dieser Kategorie geschlechterübergreifend die
Nummer eins und setzte ein Ausrufezeichen für den Frauenfußball.
Begonnen hat Schlager mit dem Fußballspielen im Volksschulalter, weil der Vater ihrer besten Freundin ein Fußballtrainer war. „Ich habe aus Spaß damit angefangen, habe viele Freundinnen gefunden und bin dabei geblieben“, sagt Schlager, die sich etwas später dem Damenteam in Hengsberg anschloss. Der Fußball nahm im Leben der gebürtigen Grazerin eine immer wichtigere Rolle ein. So wechselte sie später ins BG/BRG Oeversee, um an den Frühtrainings teilnehmen zu können. Die Fußballkarriere setzte Schlager bei LUV Graz fort und debütierte bereits mit 15 Jahren in der Frauen-bundesliga. Kurz vor dem 18. Geburtstag kehrte Schlager zu ihrem Heimatklub nach Hengsberg zurück. „Ich wollte mich vor allem auf die Schule konzentrieren und da ist mir das mit den vielen Auswärtsfahrten, teilweise nach Tirol und Vorarlberg, zu viel geworden.“m Feld agiert Schlager bevorzugterweise im zentralen defensiven Mittelfeld. Eine Position, die viel Spielintelligenz erfordert. „Ich mag es, das Spiel zu lenken, und bin eher eine Spielmacherin als eine Abräumerin. Ich versuche, Räume zu erkennen und diese dann zu schließen.“Auch abseits des Platzes ist Schlager eine überlegte Frau. Im Frühherbst will sie ihren Bachelor am Studiengang Ergotherapie an der FH Joanneum Bad Gleichenberg abschließen. Um als Ergotherapeutin zu arbeiten, zieht die Studentin auch ein Auslandsengagement in Betracht. „Mein Ziel ist es, in der Schweiz zu arbeiten, um Erfahrungen zu sammeln. Die Schweizer sind in diesem Bereich sehr fortgeschritten.“Aktuell weilt Schlager in der Schweiz und verpasst daher auch den Liga-auftakt mit den Predinger Damen am Sonntag. Ein klares Saisonziel hat die „Königin des skills.lab“aber vor Augen: „Wir möchten Meister werden und in die zweite Liga aufsteigen.“
A
„Was soll ich denn tun? Juli und August sind ja trotzdem die stärksten Monate. Aber im August waren bisher insgesamt vielleicht 15 Busse da, das haben wir sonst an einem einzigen starken Tag!“
Nur wenige Meter weiter, auf dem Mariazeller Hauptplatz, sind gar nicht so wenige Leute unterwegs – kaum ein Unterschied zu früheren Jahren. „I wollt grad an Tisch bestelln, gor net so afoch do“, klagt ein Gast in breitem Wiener Dialekt und festen Bergschuhen. Von dieser
Sie kommen vorwiegend aus Österreich und sind durch Corona zahlreicher als in anderen Jahren. Bekanntlich machen heuer viel mehr Leute Urlaub im eigenen Land – davon profitiert auch das Mariazellerland: Die Nächtigungszahlen haben sich deutlich besser entwickelt als befürchtet. Brigitte Digruber vom Tourismusverband Mariazellerland: „Im Juni hatten wir noch ein Nächtigungsminus von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber im Juli lagen wir mit knapp 29.000 Nächtigungen sogar leicht über dem Juli 2019. Und auch der August ist sehr gut gebucht.“
Die Touristiker haben die Zeit des Stillstands gut genutzt, sie haben Postkarten an Stammgäste verschickt und vor allem Natur und Freizeitangebote stark beworben. Dass es nur einen einzigen Coronafall gegeben hat, war wohl ebenfalls für viele ein Grund, das Mariazellerland zu besuchen.
Pater Michael hofft auf einen Zuschuss aus einem staatlichen Fonds, angesucht hat er noch nicht: „Ich kann den Rückgang unserer Einnahmen noch nicht beziffern, das warten wir noch ab.“Ansonsten hofft er, dass 2021 wieder ein normales, also ein gutes Jahr für die Wallfahrt in Mariazell wird.