Coronatests: Technik soll
Debatte um lange Wartezeit auf Testergebnisse: Neos plädieren für digitale Lösung. Land kündigt an, neues System im Herbst einzuführen.
Fünf Tage, sieben Tage, sogar bis zu acht Tage: Mehrere Steirer haben in den vergangenen Tagen geklagt, wie lange sie auf die Ergebnisse ihrer Coronatests haben warten müssen (wir berichteten). Die Warterei begründete das Land mit dem Ansturm auf die Gratistests für Kroatien-rückkehrer. Doch die Neos sehen ein im System. Dieselben Personen, die Coronafälle nachverfolgen, müssten Betroffene auch informieren, wenn ihr Test negativ war: „Selbstverständlich kommt es dabei zu Überlastungen und Verzögerungen“, skizziert Klubobmann Niko Swatek. Die Neos haben daher einen Antrag im Landtag eingebracht, in dem sie für eine digitale Lösung plädieren.
Auf Anfrage der Kleinen Zeitung hieß es gestern aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-strauß (ÖVP), dass bereits mehrere Itsysteme geprüft worden seien. Die Analyse wurde vor dem Sommer abgeschlossen. Fazit: „Sie ergab, dass die Programmierung eines landeseigenen It-instruments die bestmögliden che und effizienteste Lösung darstellt“, so Bogner-strauß. Im Herbst soll es in Betrieb gehen.
Wie das System genau funktionieren soll, wurde aber noch nicht bekannt gegeben. Die Neos verweisen in ihrem Antrag auf eine Lösung der Gleisdorfer Firma Ilvi. In Tirol wird das System bereits verwendet: Ein Betroffener mit Symptomen ruft dort bei 1450 an, seine Daten werden elektronisch erfasst, in einen Qr-code verschlüsselt und ihm dann per SMS zugeschickt. Diese zeigt er dann beim Testen vor. Die Daten hinter dem Code werden mit den Angaben auf der E-card abgeglichen. Dann scannen die Tester auch noch den Strichcode auf dem Proberöhrchen des Betroffenen. All diese Daten werproblem verschlüsselt ans Labor gesendet. „Wenn Ihr Testergebnis negativ ist, kriegen Sie sofort eine SMS aufs Handy. Das erspart einem die lange Wartezeit auf den Bescheid“, sagt Ilvigeschäftsführer Konrad Brunnader. Ist der Test hingegen positiv, geht die Nachricht an die Behörde und infolge an den Amtsarzt, der sich dann beim Betroffenen meldet.
Das System wird von der Ages für Massentests verwendet. Brunnader ist von der Entscheidung des Landes enttäuscht: „Wir haben ein sehr kostengünstiges System, das funktioniert und in der Steiermark in einer Woche einsatzbereit wäre. Leider haben wir nie eine Chance bekommen, es der Landesrätin zu präsentieren.“