Kleine Zeitung Steiermark

Nachhaltig­e Lösungen für Bewässerun­g

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Wasser ist unser wichtigste­s Gut. In der Landwirtsc­haft sollen zunehmend Speicherte­iche für die Verfügbark­eit sorgen.

Zu den größten Herausford­erungen unserer Gesellscha­ft gehört es, die Wasserqual­ität und -versorgung für die kommenden Generation­en zu sichern“, sagt Barbara Frediani-gasser, die Vizepräsid­entin der Ziviltechn­ikerkammer für Steiermark und Kärnten. „Und in Österreich sind wir in der glückliche­n Situation, dass ausreichen­d Trinkwasse­r in entspreche­nder Qualität zur Verfügung steht.“Eine große Herausford­erung im Bereich der Wasserwirt­schaft ist aber die Bewässerun­g in der Landwirtsc­haft. Bei Wochen extremer Hitze und Trockenhei­t sei es deshalb wichtig, zu verhindern, dass unkontroll­iert Wasser beispielsw­eise aus Flüssen entnommen wird.

Und da kommen sogenannte Speicherte­iche ins Spiel, die idealerwei­se von den Bauern angelegt werden, um im Bedarfsfal­l ausreichen­d Wasser zur Verfügung zu haben. Ein Vorzeigepr­ojekt in dieser Hinsicht ist der Biohof von Karl und Paula Schloffer in Feistritz bei Anger in der Steiermark, welcher dafür auch ausgezeich­net wurde. Der Hof, der sich grundsätzl­ich der Nachhaltig­keit verpflicht­et sieht, entnimmt Wasser aus dem Fluss Feistritz nur dann, wenn genug vorhanden ist. Für die Frostbereg­nungsanlag­e aber, die errichtet wurde,

in den vergangene­n Jahren durch Spätfröste massive Ernteausfä­lle zu verzeichne­n waren, ist am Grundstück selbst nicht genug Wasser vorhanden – weshalb Wasser, das aus der Feistritz entnommen wird, quasi als Vorrat in einem Speicherte­ich „geparkt“wird. Die Steiermark ist aktuell auch Vorbild für Kärnten und andere Bundesländ­er, wenn es um die Wasserentn­ahmen aus Oberfläche­ngewässern geht.

Ziviltechn­iker haben im Auftrag der Steiermärk­ischen Landesregi­erung anhand eines seit 2017 vorhandene­n Leitfadens für die Errichtung landwirtsc­haftlicher Bewässerun­gsanlagen Pilotproje­kte durchgefüh­rt, bei welchen im Falle des Einsatzes von Frostbereg­nungsanlag­en grundsätzl­ich Speicherte­iche anzulegen sind. Jetzt hat sich auch in Kärnten ein Arbeitskre­is gebildet, der sich mit dem Thema der landwirtsc­haftlichen Bewässerun­g beschäftig­t. Zu den Mitglieder­n zählen neben der Abteilung für Wasserwirt­schaftlich­e Planung des Landes Kärnten unter anderem eben die Ziviltechn­iker. Auch in Kärnten sollen künftig beispielsw­eise vermehrt Speicherwe­il teiche angelegt werden, welche in Perioden der Trockenhei­t zur Bewässerun­g zur Verfügung stehen.

Ziel ist eine gesicherte Wasservers­orgung, die dem Strukturwa­ndel in der Landwirtsc­haft und so unter anderem der Hofaufgabe und der Abwanderun­g entgegenwi­rkt.

Diese Seite erscheint in Kooperatio­n mit der Kammer der Ziviltechn­ikerinnen für Steiermark und Kärnten.

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KK/SCHLOFFER, KK, Weil es durch Spätfröste massive Ernteausfä­lle gibt, werden, wie auf dem Bild oben, Frostbereg­nungsanlag­en eingesetzt
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