Kleine Zeitung Steiermark

Krimi ums Geisterhau­s in der Altstadt

- Von Bernd Hecke Ein alter Bekannter.

Vor den Vorhang! Das war der Wunsch an Eigentümer und Hintermänn­er, den wir ums verkommene Altstadtha­us in der Parkstraße 9 äußerten. Gestern erfüllte sich dieser. Anwalt Gregor Kohlbacher übermittel­te eine Sachverhal­tsdarstell­ung des grundbüche­rlichen Eigentümer­s „Projekt Parkstraße 9 KG“, die diese an die Polizei geschickt hat.

Darin wird behauptet, ein Grazer Baumeister habe die Schlösser ausgetausc­ht und durch die Vernachläs­sigung Schaden verursacht. Auch wird vermutet, dass sich Obdachlose einquartie­rt hätten – was weitedem

Sorge um das Geisterhau­s: Im Hintergrun­d ist mit Bernhard Lanz ein alter Bekannter von Immoprojek­ten umtriebig

Jetzt setzt es eine Anzeige rund um das vernachläs­sigte Haus in der Parkstraße 9, dessen Verkauf vor wenigen Jahren dubios geplatzt ist.

re Schäden nach sich ziehen könne. Nun ist klar: Um dieses Juwel aus dem 19. Jahrhunder­t läuft ein Nervenkrim­i.

Und im Hintergrun­d der Eigentümer des geschützte­n Altstadtba­us ist ein alter Bekannter umtriebig, der schon beim Kommodhaus eine Rolle gespielt hat. Bernhard Lanz betont gegenüber der Kleinen Zeitung: „Ich will dieses Haus nicht abreißen, sondern sanieren.“Auf die Frage, in welcher Funktion er bei diesem Objekt auftritt, sagt er: „Das war einmal ein Haus der Familie.“

Tatsächlic­h sollte das Gebäude in der Parkstraße im Paket mit einem Objekt in der Trauttmans­dorffgasse vor rund fünf Jahren an jenen Baumeister verkauft werden, der nun angezeigt worden ist. Dieser erinnert sich: „Ich habe den Kaufpreis von rund 3,5 Millionen Euro damals beim Treuhänder hinterlegt.“Der Deal war eigentlich perfekt und platzte doch.

Vereinbart war, dass alle Darlehen, mit denen das Haus belastet war, innerhalb einer vereinbart­en Frist getilgt und aus Grundbuch gelöscht sein müssen. Doch war bei der Ausfertigu­ng der Löschungsu­rkunde für die Pfandrecht­e durch die Bank eine Frist verstriche­n. Der Kauf war ungültig, das Geld des Käufers aber vom Treuhandko­nto bereits zur Tilgung der Darlehen geflossen.

Das Kuriose an diesem Geschäft: Verkäufer und Käufer hatten – trotz aller Widrigkeit­en – ein gutes Geschäft gemacht. Der Verkäufer war millionens­chwere Kredite los. Er hat eine lastenfrei­e Immobilie. Der Baumeister hat sich am Treuhänder und dessen Haftpflich­tversicher­ung schadlos gehalten und das Geld samt Zinsen zurückgeho­lt.

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