Ein turbulenter Höhenflug
Die global bedeutendste Computerspielmesse findet heuer erstmals virtuell statt. Debattiert wird über die Branche als Krisengewinner, ein Gigantenduell und
österreichische Fußabdrücke.
Schrill. Laut. Rappelvoll. So kennt man die Gamescom eigentlich. Also jene gigantische Spielemesse, die einmal im Jahr in Köln stattfindet, als Taktgeber einer gesamten Branche fungiert und gerne einmal bis zu 370.000 Besucher in
Domstadt lockt. Heuer ist alles anders.
Erstmals geht die gestern eröffnete und bis Sonntag dauernde Gamescom ausschließlich virtuell über die Bühne. 300 Partner konnten die Organisatoren an Bord holen, versprochen wird Bewährtes. So sollen besonders viele „große“Titel, auf die Fans bereits lange warten, angekündigt werden. Zum Potpourri der Messe gehören aber längst auch digitale Lernangebote, „Serious Games“– also Spiele, die ernste Inhalte spielerisch vermitteln – und das besonders stark wachsende Segment des E-sports.
Wachstum ist überhaupt ein gutes Stichwort für eine Branche, die selbst in Krisenzeiten zulegt. Geschlossene Schulen, verstärktes Homeoffice und ein breiter Lockdown ließen die Nutzungszahlen stark steigen. „Die Gaming-industrie zählt ganz klar zu den Gewinnern der Krise“, heißt es von Olaf May, Präsidiumsmitglied beim gewichtigen Digitalverband Bitkom. Dabei stechen vor allem mobile Spiele ins Auge. So wurden laut Zahlen von Kryptoszene.de in Googles Play Store zwischen April und Juni um 51,2 Prozent oder 4,2 Milliarden mehr Mobile Games heruntergeladen als im Jahr davor.
Trends, von denen auch Österreichs Computerspiellandschaft profitiert. 90 heimische Entwicklerstudios erzielten im Vorjahr 24,1 Millionen Euro Umsatz, über einen Betrachdie