Kleine Zeitung Steiermark

„... dann wollte es der Herrgott eben nicht“

Steffi Brunner (26) kämpft sich nach dem dritten Kreuzbandr­iss zurück in den Weltcup.

- Michael Raffl Michael Schuen

Stephanie Brunner ist hart im Nehmen. Im August 2019 riss das linke Kreuzband der Tirolerin im Skitrainin­g – zum dritten Mal in drei Jahren. Aufgeben? Keine Option. In den vergangene­n zehn Tagen stand die 26Jährige nach fast genau einem Jahr wieder auf Ski, wieder auf Schnee. Auf neuem Material, aber mit alten Zielen: wieder schnell Ski fahren, wieder Rennen fahren, wieder um Siege fahren. Dafür wurden gleich zwei Operatione­n durchgefüh­rt (in der ersten wurde ein Stück Beckenknoc­hen ins Knie eingepflan­zt, um die Bohrlöcher der ersten beiden OPS zu schließen, in der zweiten wurde dann ein Stück der Patellaseh­ne als Kreuzbande­rsatz implantier­t).

Danach? Geduld. Reha. Training. „Da bleibt Zeit, um Defizite auszugleic­hen, Baustellen zu

Cbearbeite­n, zu denen man in normalen Jahren nicht kommt. Körperlich bin ich jetzt mindestens so fit wie davor“, sagte Brunner. Und nun ging es endlich wieder auf Ski. „Ich hab mir Zeit gegeben, das Knie hat nicht reagiert.“

Nur eines mag die Tuxerin nicht mehr: zu weit in die Zukunft schauen. „Ob ich in Sölden dabei bin? Kann ich nicht sagen. Ich habe gelernt, dass sich jeden Tag alles ändern kann. Sölden wäre in fast zwei Monaten, das ist zu weit weg.“

Angst, dass das Band wieder reißt, hat sie nicht. „Nein, damit habe ich kein Problem. Wenn’s reißt, dann reißt’s. Wir haben alles gemacht. Wenn es nicht halten will, dann wollte es der Herrgott eben nicht“, sagt sie nüchtern, „aber daran denke ich gar nicht.“

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IMAGO Nhl-stürmer Michael Raffl jagt nach dem Stanley Cup

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