„... dann wollte es der Herrgott eben nicht“
Steffi Brunner (26) kämpft sich nach dem dritten Kreuzbandriss zurück in den Weltcup.
Stephanie Brunner ist hart im Nehmen. Im August 2019 riss das linke Kreuzband der Tirolerin im Skitraining – zum dritten Mal in drei Jahren. Aufgeben? Keine Option. In den vergangenen zehn Tagen stand die 26Jährige nach fast genau einem Jahr wieder auf Ski, wieder auf Schnee. Auf neuem Material, aber mit alten Zielen: wieder schnell Ski fahren, wieder Rennen fahren, wieder um Siege fahren. Dafür wurden gleich zwei Operationen durchgeführt (in der ersten wurde ein Stück Beckenknochen ins Knie eingepflanzt, um die Bohrlöcher der ersten beiden OPS zu schließen, in der zweiten wurde dann ein Stück der Patellasehne als Kreuzbandersatz implantiert).
Danach? Geduld. Reha. Training. „Da bleibt Zeit, um Defizite auszugleichen, Baustellen zu
Cbearbeiten, zu denen man in normalen Jahren nicht kommt. Körperlich bin ich jetzt mindestens so fit wie davor“, sagte Brunner. Und nun ging es endlich wieder auf Ski. „Ich hab mir Zeit gegeben, das Knie hat nicht reagiert.“
Nur eines mag die Tuxerin nicht mehr: zu weit in die Zukunft schauen. „Ob ich in Sölden dabei bin? Kann ich nicht sagen. Ich habe gelernt, dass sich jeden Tag alles ändern kann. Sölden wäre in fast zwei Monaten, das ist zu weit weg.“
Angst, dass das Band wieder reißt, hat sie nicht. „Nein, damit habe ich kein Problem. Wenn’s reißt, dann reißt’s. Wir haben alles gemacht. Wenn es nicht halten will, dann wollte es der Herrgott eben nicht“, sagt sie nüchtern, „aber daran denke ich gar nicht.“