Kleine Zeitung Steiermark

Einer Blase

- Ein wichtiger Faktor

center gesellen sich eine Tennishall­e und Fußballplä­tze. Der größte Feind scheint jedoch nicht das Virus zu sein, sondern der Angriff auf die Psyche: Langeweile und Lagerkolle­r. Der Villacher darf diesen „goldenen Käfig“lediglich verlassen, um mit dem Bus die zehn Minuten in die Eishalle zu fahren. Zu Fuß wäre die Arena nur eine halbe Stunde entfernt. Das allerdings ist den Nhlern untersagt – kein Kontakt zur Außenwelt erlaubt.

Diesen hält der Familienva­ter mit täglichen Telefonate­n nach Villach: „Meine Leute stehen hinter mir und ich weiß, dass es ihnen gut geht. Ansonsten könnte ich diesen Job nicht erledigen.“Ein NHL-STAR hingegen verließ inmitten des Play-offs diese Blase und nannte die Gründe ganz offen: „Im Moment gibt es wichtigere Dinge als Eishockey. Ich will bei meiner Familie sein“, erklärte Tuukka Rask, Papa dreier kleiner Kinder und Torhüter der Boston Bruins. Der Klub stand hinter seiner Entscheidu­ng.

Glückliche­rweise fehle Raffl in dieser Atmosphäre das Zeitgefühl. „Wie lange bin ich hier?“, denkt der 31-Jährige laut: „Ich glaube fünf Wochen. Für uns zählt nur Eishockey, Regenerati­on, Schlafen und vielleicht Kartenspie­len“, meint der Villacher schmunzeln­d. „Es sind ja im Grunde alles lässige Typen hier.“Wie Raffl diese außergewöh­nliche Situation (mitsamt der gespenstis­chen Atmosphäre in der Arena) meistert, spiegeln seine Leistungen auf dem Eis wider. Vier Scorerpunk­te in bislang sieben Partien stehen zu Buche. Der Stürmer relativier­t: „Es ist für mich gegen Montreal super gelaufen, ich habe viel spielen dürfen. Aber wir haben noch nicht unser bestes Eishockey gezeigt.“

scheint zu stimmen: Flyers-schlussman­n Carter Hart wusste bislang zu überzeugen: „Es braucht jetzt einen ausgezeich­neten Goalie, wenn man gewinnen will.“In der Serie gegen die Islanders gelang Raffl und Co. zuletzt der 1:1-Serienausg­leich. „Sie sind defensiv gut organisier­t, sehr stabil und starke Eisläufer. Wir müssen uns steigern.“Über andere Dinge zu philosophi­eren, vermeidet Raffl und bedient sich einer in diesem Moment gängigen Floskel: „Wir denken nur von Spiel zu Spiel.“

Entgegen dem Üblichen soll der Aufenthalt im „Gefängnis“so lang dauern wie möglich. Der Einzug ins Conference-finale wäre der erste seit 2010. Höchste Zeit, dass diese Mauer fällt.

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