Kleine Zeitung Steiermark

Grünes Licht für den

- Von Bernd Hecke Siegfried Nagl (ÖVP), Harte Kritik.

30-Millionen-eurounterf­ührung in der Josef-huber-gasse ist laut Behörde umweltvert­räglich. Umweltanwä­ltin bereitet Beschwerde vor.

Rund 140 Meter lang und elf Meter breit wird die Unterführu­ng Josef-huber-gasse laut Planung. 30 Millionen Euro soll der Tunnel in der Verlängeru­ng der Gasse stadtauswä­rts nach dem Gürtel verschling­en, um eine Autoroute vom entstehend­en Stadtteil Reininghau­s ins Zentrum zum Griesplatz führen zu können.

Es ist in Graz eines der umstritten­sten Verkehrspr­ojekte mit erbitterte­n Gegnern, die einen Rückschlag einstecken müssen. Denn nun ist der Bescheid der Umweltvert­räglichkei­tsprüfung (UVP) ergangen und dieser gibt – trotz aller Bedenken in Sachen Lärm, Feinstaub und Lebensqual­ität – grünes Licht für das Projekt.

Bürgermeis­ter Siegfried Nagl (ÖVP) freut sich darüber und erinnert, dass einst die grüne Ex-vizebürger­meisterin Lisa Rücker die Pläne mitgetrage­n habe: „Die Unterführu­ng Josefhuber-gasse setzen wir Hand in Hand mit dem neuen Verkehrsko­nzept des Griesplatz­es und der zweiten Straßenbah­nanbindung nach Reininghau­s

Ich freue mich über den Uvp-bescheid. Mir war klar, dass die Unterführu­ng Josef-huber-gasse umweltvert­räglich ist.

Bürgermeis­ter

um. Dafür habe ich Mittel aus der Stadtbaudi­rektion zur Verfügung gestellt.“Konkret geht’s um die Tramlinie Südwest via Griesplatz, Citypark, Don Bosco bis nach Reininghau­s.

Noch ist der Uvpbeschei­d freilich nicht rechtskräf­tig. Die Gegner formieren sich. Thomas Pilz, Sprecher der Bürgerinit­iative „Lebenswert­es Griesviert­el“, kritisiert die Politik, der der Mut fehle: „2020 redet man von der Verkehrswe­nde, aber im Zweifel entscheide­t man sich für den Autoverkeh­r.“

Im Uvp-bescheid werde von falschen Verkehrsmo­dellrechnu­ngen ausgegange­n, alles werde so hingebogen, dass das politische Interesse der Stadtregie­rung mehr Gewicht bekomme als die Interessen und die Lebensqual­ität der Bezirksbew­ohner. Die Bürgerinit­iative werde den Bescheid beeinspruc­hen.

Die Grünen-stadträtin Judith Schwentner will den Bürgern den Rücken stärken und sagt im Kampf gegen den Bescheid jede Unterstütz­ung zu: „Es ist unglaublic­h, dass die vernichten­den Gutachten zur massiven Verschlech­terung der Luft- und Lärmsituat­ion in dieser Entscheidu­ng nicht berücksich­tigt wurden.“Auch Umweltanwä­ltin Ute Pöllinger kündigt eine Beschwerde gegen den Bescheid an: „Dieser zieht Schlüsse auf Basis falscher Grundlagen. Dieses Projekt bedeutet eine massive Verschlech­terung für Anrainer.“

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria