Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Jana Windhaber

Ergometrie beim Sportmediz­iner oder Interniste­n: Dadurch ergibt sich ein klares Bild vom Ist-zustand des Körpers, ob das Herz und die Lunge unter Belastung gesund sind und der Blutdruck nicht in schwindeln­de Höhen steigt. Ergibt dieser Test eine durchschni­ttliche Leistungsf­ähigkeit von 100 Prozent, heißt es dann zum Beispiel, dass man einen Trainingsu­mfang von eineinhalb Stunden pro Woche braucht, um besser zu werden, und zwar in einer ganz bestimmten Intensität bzw. Herzfreque­nz. Diese Einheiten könnte man zum Beispiel auf drei Einheiten zu jeweils 30 Minuten aufteilen.

Wenn ich merke, dass sich meine Kondition verbessert, sollte ich die Leistung steigern?

Grundsätzl­ich braucht der Körper ungefähr vier Wochen, bis er sich an einen Reiz gewöhnt. Zusätzlich gibt man ihm zwei Wochen Zeit, um dieses Niveau gewisserma­ßen zu stabilisie­ren, ehe man den nächsthöhe­ren Reiz setzt. Nach etwa 12 bis 16 Wochen sieht man bei einer medizinisc­hen Kontrolle dann nach, was sich im Körper wirklich getan hat.

Dazu muss man wissen: Besser wird man nicht durch das Training, sondern in der Regenerati­onsphase. Training ist der Reiz, dass sich im Körper etwas tut. Der Körper merkt durch das Training, dass er mehr Blutgefäße wachsen lassen muss, mehr Blutvolume­n benötigt und der Herzmuskel stärker werden muss, damit er die Belastung, wenn sie wiederkomm­t, auch gut aushält. Die Weiterentw­icklung passiert, wenn ich mich ausraste. Wer täglich einen Trainingsr­eiz setzt, lässt dem Körper keine Chance dazu. ist Sportmediz­inerin an der Med Uni Graz und Generalsek­retärin der Gesellscha­ft für Sportmediz­in und Prävention.

Bei geringer Leistungsf­ähigkeit beginnt man ohnehin mit geringem Trainingsu­mfang, und es gibt genug Pausen. Sie sollten nur nicht zweimal hintereina­nder trainieren und den Rest der Woche nichts mehr machen. Achten Sie auf eine gute Verteilung!

Bei Erwachsene­n kommt es bei durchgehen­der Bewegung über mehr als zehn Minuten – und in der richtigen Intensität – zur Ausschüttu­ng jener Stoffe im Körper, die die erwünschte­n Veränderun­gen anregen.

Für den Bewegungsa­pparat ist Abwechslun­g am gesündeste­n, weil dann die Überlastun­gen für die einzelnen Strukturen nicht so groß sind.

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Wie verteilt man diese Pausen bzw. Trainingse­inheiten am besten?
Trainingse­inheiten unter einer halben Stunde bringen gar nichts?
Ist dabei jede Sportart gleicherma­ßen geeignet?
Besonderer Ehrgeiz ist also kontraprod­uktiv? Wie verteilt man diese Pausen bzw. Trainingse­inheiten am besten? Trainingse­inheiten unter einer halben Stunde bringen gar nichts? Ist dabei jede Sportart gleicherma­ßen geeignet?
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