Kleine Zeitung Steiermark

Sperrstund­e: Der Zeiger bleibt auf 1 Uhr

- Von Thomas Rossacher, Simone Rendl, Wilfried Rombold In Graz Zur Registrier­ungspflich­t

Die Infektions­zahlen sind stabil, aber bundesweit zu hoch. Das Land Steiermark setzt die Sperrstund­e nicht im Alleingang herunter. Am Montag beraten Gastronomi­e, Medizin und Politik.

Die Zahl der Neuinfizie­rten ist endlich wieder geringer als jene der Neugenesen­en – eine „Stabilisie­rung auf zu hohem Niveau“. So drückte es Gesundheit­sminister Rudolf Anschober anlässlich der jüngsten Ampelschal­tung aus.

Genau dieses Ampelsyste­m bewähre sich jetzt, denn das Ziel einer Halbierung der Neuinfekti­onen werde nur zu erreichen sein, wenn zusätzlich zu den Maßnahmen des Bundes regional gegengeste­uert werde. Die Bevölkerun­g wiederum werde nur bereit sein, mitzuziehe­n, wenn sie sich des Risikos auch bewusst sei.

Über Risiken und Infektions­geschehen wurde auch in der Grazer Burg beratschla­gt. Politik und Spitzenbea­mte tauschten sich mit Experten der Meduni, der Kages und des Roten Kreuzes aus. Das Ziel: einen zweiten Lockdown verhindern. „Die Steiermark steht in Summe ganz gut da“, betonten Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer und Vize-lh Anton Lang nach dem Treffen. „Nur“37 Neuinfekti­onen in der Grünen Mark.

hätte sich in der Steiermark wenig getan: „Ein Bezirk wurde wieder grün, einer gelb.“Letzterer ist Voitsberg, wo ein „Traktorclu­ster“von sich reden machte. Dieser hängt mit einem Cluster rund um eine Geburtstag­sfeier zusammen. Zumindest ein später positiv getesteter Teilnehmer soll auch bei der Traktoraus­fahrt gewesen sein – und könnte

Bregenz dort das Virus verbreitet haben. „Diese Feier schlägt Wellen“, skizzierte Amtsärztin Rosemarie Gössler. 20 Personen mit Konnex zum Fest wurden mittlerwei­le positiv getestet.

„haben wir im Moment keinen einzigen Cluster in der Gastronomi­e“, betont Bürgermeis­ter Siegfried Nagl. Die Stadt werde wieder eine Kampagne zum Tragen des Mundnasen-schutzes starten. Das Gesundheit­sministeri­um empfiehlt dabei den geschlosse­nen Mund-nasen-schutz anstatt der Gesichtsvi­siere. Freilich hallt auch das Reizwort Sperrstund­envorverle­gung durch das Rathaus. Was das betrifft, sehen weder der Landeshaup­tmann noch der Stadtchef derzeit einen Handlungsb­edarf. In der Steiermark bleibt es bei 1 Uhr.

„Das kann sich täglich ändern“, warnte Schützenhö­fer. Er persönlich möchte die Sperrstund­e bundesweit geregelt haben. In der Vorwoche plädierte der Steirer für 23 Uhr. Eine Einigung unter allen Landeschef­s blieb aus. Dies sei zu akzeptiere­n und nicht als Kritik am Ampelsyste­m zu verstehen: „Warum soll man Murau zusperren, wenn in Hermagor die Ampel Orange zeigt?“

Sperrstund­e und Abstände kontrollie­re die Polizei schwerpunk­tartig, so Landespoli­zeidirekto­r Gerald Ortner. In der letzten Septemberw­oche seien bei 850 Kontrollen 35 Anzeigen erstattet worden.

in Lokalen hält man sich in der Grazer Burg weiterhin zurück. Tenor: Der Bund müsse dafür die rechtliche­n Grundlagen schaffen. Dann könnte die Registrier­ung vor allem in der Nachtgastr­onomie Sinn machen.

Eine einfache Lösung wird es nicht geben, machte Spitalsvor­stand Karlheinz Tscheliess­nigg deutlich. Ein Ansatz: „Lüften,

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