Sperrstunde: Der Zeiger bleibt auf 1 Uhr
Die Infektionszahlen sind stabil, aber bundesweit zu hoch. Das Land Steiermark setzt die Sperrstunde nicht im Alleingang herunter. Am Montag beraten Gastronomie, Medizin und Politik.
Die Zahl der Neuinfizierten ist endlich wieder geringer als jene der Neugenesenen – eine „Stabilisierung auf zu hohem Niveau“. So drückte es Gesundheitsminister Rudolf Anschober anlässlich der jüngsten Ampelschaltung aus.
Genau dieses Ampelsystem bewähre sich jetzt, denn das Ziel einer Halbierung der Neuinfektionen werde nur zu erreichen sein, wenn zusätzlich zu den Maßnahmen des Bundes regional gegengesteuert werde. Die Bevölkerung wiederum werde nur bereit sein, mitzuziehen, wenn sie sich des Risikos auch bewusst sei.
Über Risiken und Infektionsgeschehen wurde auch in der Grazer Burg beratschlagt. Politik und Spitzenbeamte tauschten sich mit Experten der Meduni, der Kages und des Roten Kreuzes aus. Das Ziel: einen zweiten Lockdown verhindern. „Die Steiermark steht in Summe ganz gut da“, betonten Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Vize-lh Anton Lang nach dem Treffen. „Nur“37 Neuinfektionen in der Grünen Mark.
hätte sich in der Steiermark wenig getan: „Ein Bezirk wurde wieder grün, einer gelb.“Letzterer ist Voitsberg, wo ein „Traktorcluster“von sich reden machte. Dieser hängt mit einem Cluster rund um eine Geburtstagsfeier zusammen. Zumindest ein später positiv getesteter Teilnehmer soll auch bei der Traktorausfahrt gewesen sein – und könnte
Bregenz dort das Virus verbreitet haben. „Diese Feier schlägt Wellen“, skizzierte Amtsärztin Rosemarie Gössler. 20 Personen mit Konnex zum Fest wurden mittlerweile positiv getestet.
„haben wir im Moment keinen einzigen Cluster in der Gastronomie“, betont Bürgermeister Siegfried Nagl. Die Stadt werde wieder eine Kampagne zum Tragen des Mundnasen-schutzes starten. Das Gesundheitsministerium empfiehlt dabei den geschlossenen Mund-nasen-schutz anstatt der Gesichtsvisiere. Freilich hallt auch das Reizwort Sperrstundenvorverlegung durch das Rathaus. Was das betrifft, sehen weder der Landeshauptmann noch der Stadtchef derzeit einen Handlungsbedarf. In der Steiermark bleibt es bei 1 Uhr.
„Das kann sich täglich ändern“, warnte Schützenhöfer. Er persönlich möchte die Sperrstunde bundesweit geregelt haben. In der Vorwoche plädierte der Steirer für 23 Uhr. Eine Einigung unter allen Landeschefs blieb aus. Dies sei zu akzeptieren und nicht als Kritik am Ampelsystem zu verstehen: „Warum soll man Murau zusperren, wenn in Hermagor die Ampel Orange zeigt?“
Sperrstunde und Abstände kontrolliere die Polizei schwerpunktartig, so Landespolizeidirektor Gerald Ortner. In der letzten Septemberwoche seien bei 850 Kontrollen 35 Anzeigen erstattet worden.
in Lokalen hält man sich in der Grazer Burg weiterhin zurück. Tenor: Der Bund müsse dafür die rechtlichen Grundlagen schaffen. Dann könnte die Registrierung vor allem in der Nachtgastronomie Sinn machen.
Eine einfache Lösung wird es nicht geben, machte Spitalsvorstand Karlheinz Tscheliessnigg deutlich. Ein Ansatz: „Lüften,