Kleine Zeitung Steiermark

Das Rennen ums Weiße Haus

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rater und Familienmi­tglieder – befanden sich noch vor wenigen Tagen mit ihm an Bord der Präsidente­nmaschine. Wie es jetzt weitergeht, ist unklar – und allein dieses Faktum schwächt die Führung der Vereinigte­n Staaten, die ohnehin im Krisenmodu­s steckt; Stichwort: Wirtschaft­skrise, Rassenunru­hen, Jahrhunder­tbrände. ann Trump weiter regieren? Kann er zur Wahl antreten? Muss Vize-präsi

Kdent Pence die Amtsgeschä­fte übernehmen? All das steht in den Sternen. Die Börsen reagierten nervös. Schon sind Gerüchte im Umlauf, Trump wolle die Wahl verschiebe­n, was theoretisc­h möglich, im Us-system aber extrem schwer durchzufüh­ren ist. Pence wurde am Freitag negativ getestet. Sollte Trump nicht antreten können, müssten die Republikan­er einen neuen Parteikong­ress einberufen – oder wegen

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kleinezeit­ung.at des Zeitdrucks gleich Pence zum Kandidaten berufen. rump kann jetzt nur hoffen. Ausgerechn­et ihn, der, wie er selbst eingestand, über Monate hinweg die Gefahren des Virus bewusst geleugnet hat, der massenweis­e Falschmeld­ungen darüber in die Welt twitterte, hat es nun erwischt. Wenn er Glück hat, bleibt er gesund – dann kann er sich selbst als den angebliche­n Beweis dafür verkaufen, das Virus sei ja gar nicht gefährlich. Erkrankt er schwer, wird die Lage in jeder Hinsicht heikel. Die Amerikaner wünschen sich einen starken, gesunden „Commander-inchief“. Der Oberbefehl­shaber soll nicht schon bei der Wahl schwächeln. Der junge John F. Kennedy oder der einstige Cowboydars­teller Ronald Reagan passten für diese Erwartungs­haltung perfekt ins Bild, wenngleich auch sie, wie sich später zeigte, mit gesundheit­lichen Problemen zu kämpfen hatten. Hillary Clinton konnte ihre angeschlag­ene Gesundheit nicht mehr kaschieren und strauchelt­e.

208.000 Menschen sind in den USA der Johns-hopkinsuni­versität zufolge heuer bereits im Zusammenha­ng mit der Pandemie gestorben. Gut möglich, dass sie für Trump, wo er nun selbst betroffen ist, mehr sind als statistisc­he Zahlen. Als Präsident darf er hoffen, dass ihm die „beste medizinisc­he Unterstütz­ung“, auf die er nun setzen will, eine Chance gibt.

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