„Wir wollen klare Vorgaben“
Wie viele Mütter werden dem Bildungsminister noch Rechnungen für ihre Hilfslehrertätigkeiten schicken?
Er hat es mit Humor genommen. Und gleichzeitig hat Bildungsminister Heinz Faßmann ein wenig den Kopf über jene Mutter geschüttelt, die ihm eine Rechnung in Höhe von 13.300 Euro für geleistete Ersatzlehrerdienste für ihre drei Kinder vorgelegt hat. Wobei sie trotz der hohen Summe sich mit einem Stundenlohn von zehn Euro aufgrund ihrer fehlenden Ausbildung noch bescheiden zeigte. Eine Rechnung, mit der die dreifache Mutter aufgrund des aktuellen Chaos in manchen Schulen Bildungsminister Regierung aufwecken möchte.
Wie viele Postings überlasteter Mütter noch folgen werden? Zu schreiben hätten sie viel. Nicht nur über ihre Tätigkeit als Ersatzlehrerinnen während des Lockdowns. Ja, auch Väter übten sich als Lehrer, aber Studien sagen es schwarz auf weiß, dass wieder Frauen die Hauptlast der Betreuung geschultert haben. „Wir brauchen in den Schulen“, fordern Mütter, „Planbarkeit, klare Vorgaben und nicht den dümmlichen Rat, ein Kind mit 37,5 Grad nicht in die Schule zu schicken.“lare Vorgaben, wenn zehn Experten zehn unterschiedliche Meinungen vertreten? Da fordert ein Infektiologe, mit Covid-19 gelassen leben zu lernen wie mit anderen Infektionskrankheiten. Ein anderer warnt vor der zweiten Welle, ein andeund
Krer mokiert sich über „einen Wettlauf des Horrors“, ein anderer beruhigt, weil mit neun Todesfällen pro 100.000 Einwohnern durch Covid-19 die Mortalitätslast vergleichbar mit jener der Verkehrsunfälle sei. Also kein Grund für gesperrte Klassen oder Angst? Letztere stellt sich aber spätestens abends bei den Nachrichten ein, wenn neuerlich gesperrte Stadtteile von Madrid gezeigt werden. Da wird vielleicht auch manche Mutter ein geplantes Posting über den Bildungsminister doch nicht schreiben ...