Kleine Zeitung Steiermark

„Wir wollen klare Vorgaben“

Wie viele Mütter werden dem Bildungsmi­nister noch Rechnungen für ihre Hilfslehre­rtätigkeit­en schicken?

- Carina Kerschbaum­er

Er hat es mit Humor genommen. Und gleichzeit­ig hat Bildungsmi­nister Heinz Faßmann ein wenig den Kopf über jene Mutter geschüttel­t, die ihm eine Rechnung in Höhe von 13.300 Euro für geleistete Ersatzlehr­erdienste für ihre drei Kinder vorgelegt hat. Wobei sie trotz der hohen Summe sich mit einem Stundenloh­n von zehn Euro aufgrund ihrer fehlenden Ausbildung noch bescheiden zeigte. Eine Rechnung, mit der die dreifache Mutter aufgrund des aktuellen Chaos in manchen Schulen Bildungsmi­nister Regierung aufwecken möchte.

Wie viele Postings überlastet­er Mütter noch folgen werden? Zu schreiben hätten sie viel. Nicht nur über ihre Tätigkeit als Ersatzlehr­erinnen während des Lockdowns. Ja, auch Väter übten sich als Lehrer, aber Studien sagen es schwarz auf weiß, dass wieder Frauen die Hauptlast der Betreuung geschulter­t haben. „Wir brauchen in den Schulen“, fordern Mütter, „Planbarkei­t, klare Vorgaben und nicht den dümmlichen Rat, ein Kind mit 37,5 Grad nicht in die Schule zu schicken.“lare Vorgaben, wenn zehn Experten zehn unterschie­dliche Meinungen vertreten? Da fordert ein Infektiolo­ge, mit Covid-19 gelassen leben zu lernen wie mit anderen Infektions­krankheite­n. Ein anderer warnt vor der zweiten Welle, ein andeund

Krer mokiert sich über „einen Wettlauf des Horrors“, ein anderer beruhigt, weil mit neun Todesfälle­n pro 100.000 Einwohnern durch Covid-19 die Mortalität­slast vergleichb­ar mit jener der Verkehrsun­fälle sei. Also kein Grund für gesperrte Klassen oder Angst? Letztere stellt sich aber spätestens abends bei den Nachrichte­n ein, wenn neuerlich gesperrte Stadtteile von Madrid gezeigt werden. Da wird vielleicht auch manche Mutter ein geplantes Posting über den Bildungsmi­nister doch nicht schreiben ...

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria