Ganz Ohr für die Orgel
Gottfried Allmer ist Begutachter der Riesenorgel im Stephansdom und hat mehr als 100 Ortschroniken verfasst.
Sie hat 8900 Pfeifen, 135 Register, fünf Manuale – und Gottfried Allmer kennt sie inund auswendig. Er war Begutachter bei der Bestandsaufnahme der Riesenorgel im Wiener Stephansdom, der größten Orgel Österreichs: „Seit 1991 wurde sie nicht mehr bespielt. Nun ist sie restauriert. 45.000 Arbeitsstunden wurden dafür aufgewendet“, berichtet der Kirchen- und Orgelhistoriker aus St. Johann bei Herberstein. Das Monumental-instrument wird morgen bei der Weihe durch Kardinal Christoph Schönborn wieder erklingen.
Orgeltöne begleiten Allmer seit Jahrzehnten. Als Orgelhistoriker hat er sehr viele geschichtliche Abhandlungen verfasst, auch über die Wiener Orgeln. Seine Faszination für das Instrument begann bereits im letzten Schuljahr am Oberstufenrealgymnasium in Graz: Damals und auch danach begeisterte ihn das Orgelspiel viel mehr als das Studium. „Ich habe vieles studiert, aber nichts abgeschlossen“, erinnert sich Allmer, „doch der Zufall wollte es, dass im Jahr 1982 im benachbarten Hirnsdorf für die 600Jahr-feier eine Chronik geschrieben werden sollte“. ottfried Allmer verfasste die Chronik, danach kamen gleich zwei Bürgermeister, die auch Chroniken von ihm wollten. Mit den Ortsgeschichten öffnete sich für Allmer ein weites Betätigungsfeld: „So ist der Stein ins Rollen gekommen und hat sich bis heute nicht beruhigt“, erzählt er.
Die Geschichten vieler Gemeinden und Pfarren in der Steiermark und darüber hinaus hat der begeisterte Historiker mit Akribie aufgearbeitet.
GMittlerweile sind es mehr als 100 Ortschroniken und -geschichten, dazu 114 Broschüren und Bücher sowie 413 Fachartikel, in denen Allmer die Geschichte von Pfarren und Gemeinden beschreibt.
Als Orgelfachmann ist er nun seit vier Jahren Orgelkurator für die Diözese Eisenstadt und seit 1986 Korrespondent