Kleine Zeitung Steiermark

Digitaler Euro könnte das Bargeld ergänzen

- Ezb-chefin Christine Lagarde

Ezb-chefin Christine Lagarde plädiert für Vorbereitu­ng auf einen „digitalen Euro“.

Zuletzt sorgten neuerliche Debatten über eine mögliche Abschaffun­g der kleinen Centmünzen für Aufregung. Jetzt erhalten jene Skeptiker, die vor einer schleichen­den Abschaffun­g des Bargelds warnen, neue „Nahrung“. Denn die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) denkt laut über einen „digitalen Euro“nach – betont aber stets, dass dieser, wenn überhaupt, nur als Ergänzung zu Euroschein­en und Münzen angedacht werde. Ezb-präsidenti­n Christine Lagarde betonte, dass sich die Zentralban­k darauf vorbereite­n müsse, nötigenfal­ls einen solchen digitalen Euro einzuführe­n. Die Europäer nutzten zunehmend digitale Wege beim Geldausgeb­en, beim Sparen und auch bei ihren Investitio­nen, teilte die Notenbankc­hefin am Freitag mit.

Die EZB habe die

Aufgabe, für Vertrauen in die Währung zu sorgen. „Das bedeutet sicherzust­ellen, dass der Euro fit ist für das digitale Zeitalter. Wir sollten vorbereite­t sein, einen digitalen Euro bereitzust­ellen, sollte der Bedarf aufkommen.“

Die EZB veröffentl­ichte dazu einen umfassende­n Bericht einer Arbeitsgru­ppe, die sich mit den Vorteilen und Risiken eines digitalen Euro beschäftig­te. Bisher hat der EZB-RAT allerdings noch keinen Beschluss gefasst, ob ein digitaler Euro eingeführt werden soll. Bis etwa Mitte 2021 will die Zentralban­k entscheide­n, ob ein entspreche­ndes Projekt gestartet werden soll.

Die EZB will nun ein öffentlich­es Konsultati­onsverfahr­en zu dem Thema einleiten. Es soll am 12. Oktober starten. Ezb-direktor Fabio Panetta führte in einem Gastbeitra­g für die Zeitung „Die Welt“aus: „Uns fehlt das digitale Gegenstück zu den Euro-banknoten.“

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