Um Genugtuung und Verträge
Ab heute wird beim Giro d’italia nicht nur um „Rosa“gefahren.
Die Jubelschreie von Toursieger Tadej Pogacar und Weltmeister Julian Alaphilippe sind noch nicht richtig verhallt und schon wird mit dem Giro d’italia die nächste Grand Tour serviert. Zum 103. Mal wird die italienische Landesrundfahrt ausgetragen und führt von Palermo über 3580 Kilometer auf 21 Etappen nach Mailand. Im Vergleich zur Tour sind die Berge beim Giro steiler und heuer gibt es gleich drei Zeitfahren. Was der Kampf gegen die Uhr aus- und anrichten kann, hat das einzige Zeitfahren der Tour gezeigt: Auf 36,2 Kilometern zerstörte Pogacar Landsmann Primoz Roglic und die Arbeit seines Teams.
Los geht es heute mit einem Highspeed-zeitfahren nach Palermo und bei knapp 60 Berufsradfahrern der höchsten Klasse läuft der Vertrag. Der Giro ist eine Auslage, vor allem für Domestiken. In Helferrollen schlüpfen in den drei Wochen vier Österreicher: Hermann Pernsteiner (Bahrain), Patrick Gamper und Patrick Konrad von Bora und Matthias Brändle (Israel Start Up), der im Sprint keine Freiheiten bekommt und Anfahrer ist: „Wobei sich das schlimmer anhört, als es ist. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Rolle und gehöre zu den Privilegierten, deren Zukunft schon geklärt ist. Ich habe meinen Vertrag bis 2022 verlängert.“
(Sprint-)siege erhofft sich auch die deutsche Equipe Bora nach einer mediokren Tour. Richten soll es vor allem Peter Sagan – dessen letzter Sieg ist 451 Tage (65 Renntage) her. Bei seiner neunten Tour verpasste er jüngst den Gewinn des achten Grünen Trikots (Sprint). Ist seine Zeit vorbei? Sagan sprach von fehlendem Glück, hatte aber gute Beine. Seit 2010 fährt er auf der World-tour, feierte 113 Siege, doch der dreifache Weltmeister stellte sich nie dem Giro. Ab heute jagt er erstmals das „Maglia Ciclamino“, das veilchenfarbene Trikot des Punktbesten, und die Tifosi sind heiß. In humoristischen Videos wurde das Debüt des Ausnahmekönners angekündigt und die Chancen auf „Violett“sind gut. Viele reine Sprint-asse bleiben dem Giro fern.
Aber nicht nur Bora ist auf Genugtuung aus: Nach der Schmach bei der Tour aufgrund von Auflösungserscheinungen bei Titelverteidiger Egan Bernal soll es Geraint Thomas (34) für Ineos richten. Kann das Imperium zurückschlagen und das „Maglia Rosa“des Gesamtsiegers ergattern? Für Thomas, den Toursieger 2018, wäre „Rosa“in Mailand wohl auch eine große Genugtuung: Immerhin wird teamintern Bernal als Heilsbringer angesehen. Mit Thomas werden sich wohl Vincenzo Nibali, Simon Yates und Jakob Fuglsang um den Gesamtsieg messen.
Herren, 3. Runde:
Thiem (AUT/3) – Ruud (NOR/28) 6:4, 6:3, 6:1, Nadal (ESP/2) – Travaglia (ITA) 6:1, 6:4, 6:0, Gaston (FRA) – Wawrinka (SUI/16) 2:6, 6:3, 6:3, 4:6, 6:0, Sonego (ITA) – Fritz (USA/ 26) 7:6, 6:3, 7:6, Korda (USA) – Martinez (ESP) 6:4, 6:3, 6:1; Doppel, 2. Runde: Cabal/ Farah (COL/1) – Lindstedt/thompson (SWE/AUS) 6:4, 6:3, Ram/salisbury (USA/ GBR/3) – De Minaur/reid (AUS) 6:3, 6:1, Dodig/polasek (CRO/SVK/5) – Bedene/novak (SLO/AUT) 6:3, 3:6, 6:1, Pavic/soares (CRO/ BRA/7) – Molteni/nys (ARG/POL) 7:5, 6:4
Damen, 3. Runde:
Halep (ROM/1) – Anisimova (USA/25) 6:0, 6:1, Switolina (UKR/3) – Alexandrova (RUS) 6:4, 7:5, Garcia (FRA) – Mertens (BEL) 1:6, 6:4, 7:5, Swiatek (POL) – Bouchard (CAN) 6:3, 6:2, Podorksa (ARG) – Schmiedlova (SVK) 6:3, 6:2.