Leibarzt, Offizier und Kriegsheld
Die Infektion von Donald Trump hat bisher nur sein Leibarzt bestätigt.
Mit der Bestätigung der Corona-infektion von Us-präsident Donald Trump und seiner Ehefrau Melania steht seit Freitag plötzlich jemand im internationalen Scheinwerferlicht, der diese Form der Aufmerksamkeit ansonsten gerne scheut: Trumps Leibarzt Sean Patrick Conley. Seit dem 4. Mai 2018 darf sich der Osteopath und Marine-offizier „Physician to the President“nennen, der Leibarzt Trumps. Er folgte Ronny Jackson nach, der eine politische Karriere anstrebt.
Über Conley ist nicht allzu viel bekannt. Zwei seiner Eigenschaften dürften seinem Boss aber besonders gut gefallen: Conley ist bisher absolut loyal und er hält sich stets im Hintergrund – Kernattribute im Stab Trumps, wenn man seinen Job nicht gefährden will. Conley hat einen Abschluss an der Universität von Notre Dame im Bundesstaat Indiana. Später absolvierte er noch einen Studiengang für Notfallmedizin im renommierten Marine-krankenhaus in Portsmouth. Wie die meisten seiner Vorgänger ist Conley ehemaliger Soldat der US-ARmee, genauer gesagt der Us-navy. In dieser Funktion absolvierte er auch einen Einsatz in Afghanistan, wo er als Kopf einer internationalen Einheit für die Rettung mehrerer rumänischer Soldaten verantwortlich war. Ein Sprengsatz der Taliban verletzte die Männer schwer – Conley und sein Team konnten aber alle retten. Dafür wurde er von der rumänischen Armee ausgezeichnet.
Viele Us-medien zeigen sich jedoch skeptisch, was die stets knapp gehaltenen Informationen des präsidialen Leibarztes betrifft. Denn statt seinen Chef vom Tragen einer Maske zu überzeugen, um ihn vor Covid19 zu schützen, behandelte Conley den 74 Jahre alten Trump auf dessen Wunsch mit Hydroxychloroquin – einem Malaria-medikament, das bei Covid-19 erwiesenermaßen unwirksam ist. Es wirkt, als würde Conley immer genau das machen, was Trump von ihm erwartet. Ob er seinem präsidialen Arbeitgeber damit tatsächlich einen guten Dienst erweist, könnte sich bald zeigen.