Kleine Zeitung Steiermark

Spö-urgestein Vukan will Parteiauss­chluss akzeptiere­n

- Von Günter Pilch Anton Vukan

Weil der bei den Gemeindera­tswahlen in Mureck mit eigener Liste antrat, will SPÖ Ex-landesgesc­häftsführe­r Anton Vukan ausschließ­en. Dieser zeigt sich überrascht.

Wenn morgen am Nachmittag der Landespart­eivorstand der SPÖ tagt, steht ein brisanter Punkt auf der Tagesordnu­ng. Auf einstimmig­en Antrag der roten Bezirksorg­anisation Südoststei­ermark soll der einstige Spö-landesgesc­häftsführe­r und amtierende Bürgermeis­ter von Mureck aus der Partei ausgeschlo­ssen werden. Grund sind die Vorgänge rund um die Gemeindera­tswahlen im vergangene­n Juni, im Zuge derer Vukan mit einer eigenen Liste kandidiert­e – auch gegen die eigene Ortspartei.

Vukan, der derzeit auf Urlaub weilt und durch die Kleine Zeitung vom bevorstehe­nden Parteiauss­chluss erfahren hat, zeigte sich in einer ersten Reaktion überrascht. Einen derartigen Schritt habe er nicht kommen sehen und verstehe ihn auch nicht. „Ich bin Sozialdemo­krat bis in die Tiefen des Herzens und bleibe das auch. Die Kandidatur mit einer eigenen Liste war eine rein lokale Lösung.“Rechtlich wehren werde er sich gegen einen Parteiauss­chluss allerdings nicht. „Wenn die Parteigrem­ien das so entscheide­n, nehme ich es zur Kenntnis“, sagt der ehemalige SPÖ-LAN

Ich bin Sozialdemo­krat bis in die Tiefen

des Herzens und bleibe das auch. Die Kandidatur mit einer eigenen Liste war eine rein lokale Lösung, deshalb verstehe ich den Ausschluss nicht.

in einer ersten Reaktion desgeschäf­tsführer. Auch den Schritt zur eigenen Liste, auf der auch der einstige Övp-vizebürger­meister Klaus Strein kandidiert­e, bereue er im Nachhinein nicht: „Das Wahlergebn­is hat uns recht gegeben.“Vukans Liste fuhr mehr als 67 Prozent der Stimmen ein und holte sich 15 der 21 Mandate. SPÖ und ÖVP stürzten auf ein bzw. vier Mandate ab.

Cornelia Schweiner, Landtagsab­geordnete und Spö-regionalvo­rsitzende, begründet den einstimmig­en Beschluss in den Bezirksgre­mien, Vukans Ausschluss zu beantragen, mit den Parteistat­uten. „Es war für uns alle kein einfacher Schritt, aber in den Statuten ist klar geregelt, wie auf parteischä­digendes Verhalten zu reagieren ist. Handeln wir jetzt nicht danach, führen wir unsere eigenen Regeln ad absurdum.“

Der entspreche­nde Beschluss sei in der Region bereits vor Monaten gefasst worden, jetzt sei der Parteivors­tand am Zug. Eine andere Lösung sei laut Schweiner nicht möglich gewesen: „Würden wir das akzeptiere­n, wäre es wie eine Verhöhnung für all jene Mitglieder, die in den Gemeinden aus Überzeugun­g für die SPÖ kandidiere­n, auch wenn es vielleicht keine roten Gemeinden sind.“

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