Ein „Kantersieg“im zweiten Anlauf
Saalbach-hinterglemm erhielt Zuschlag für alpine WM 2025.
Am Fuße des Zwölferkogels rumorte es gewaltig, als Fis-präsident Gian-franco Kasper die Tafel mit dem Wmausrichter 2025 in die Kameras hielt: Saalbach. Dass der Wm-berg, zentraler Bestandteil des Mottos „Ein Berg – alle Bewerbe“eigentlich in Hinterglemm steht, hatte auf der Tafel offenbar keinen Platz mehr. Den Glemmtalern war es egal, sie feierten. Und Coronatests der geladenen Gästeschar vor der Veranstaltung machten selbst ein Näherkommen und freudvolle Umarmungen möglich.
In Innsbruck hielt man indes Abstand. Dort, wo Peter Schröcksnadel per Video Teil der Sitzung der Fis-exekutive war, umgeben von der Spitze seines Verbandes. Dort, wo er Zeuge eines „Kantersieges“wurde, wie man in der Fußball-sprache sagen würde. Denn von den 14 gültigen Stimmen entfielen nicht weniger als zwölf auf Saalbach, die Konkurrenten Crans Montana und Garmisch-partenkirchen mussten mit jeweils einer Stimme vorliebnehmen. „Das Stimmenverhältnis spricht dafür, dass wir eine gute Bewerbung abgegeben haben. Ich glaube, für ganz Österreich ist das eine ganz, ganz wichtige Entscheidung“, sagte Schröcksnadel, wohl auch ein wenig gerührt.
Denn mit dem Zuschlag hat der 78-Jährige die letzte Mission seiner Präsidentschaft erfüllt. 30 Jahre nach der WM in Saalbach-hinterglemm, die erste seiner Amtszeit, wird er 2021 nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren und die nächste WM im Pinzgau seinen Nachfolgern mitgeben.
Für Saalbach-hinterglemm und das Bundesland Salzburg ist der Zuschlag, gerade in Corona-zeiten, auch ein Schub Hoffnung. Bis zu 50 Millionen Euro sollen in die Infrastruktur investiert werden, wobei vor allem auf Nachhaltigkeit geachtet werden soll. Die größte Herausforderung wird es sein, die „Sackgasse“Glemmtal für den zu erwartenden Zuschaueransturm fit zu machen. Die durch die verschobene Wahl verkürzte Vorbereitungszeit sind laut Bartl Gensbichler, Präsident des Skiklubs, kein Problem: „Wir schaffen das!“