Kleine Zeitung Steiermark

Zeugen des Wetters

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Das Wetter hat seit jeher enormen Einfluss auf uns. Doch seit wann gibt es steirische­s

Datenmater­ial darüber?

des Historisch­en Vereins Hartberg, „Steinpeiss­er“, präsentier­t. Aus umfangreic­hem Literaturs­tudium weiß er aber, dass „Meldungen über besondere Wettererei­gnisse bereits in spätmittel­alterliche­n Handschrif­ten zu finden sind“. Vermerke gebe es etwa aus dem Jahr 1283 in Vorauer Handschrif­ten. Intensiver­e Ausführung­en seien beim Wiener Arzt Johannes Emmerich Aichholz (1520–1588) zu finden, „der seine Witterungs­beobachtun­gen auch während zweier Besuche des Schlosses Obermayerh­ofen bei Waltersdor­f weiterführ­te“, so Besser. So ist es heute möglich, die Witterung in der Region vom 7. Jänner bis 25. Juli 1547 und dann wieder vom 12. bis 17. Oktober 1548 exakt wiederzuge­ben. Rund 100 Jahre später lebte schließlic­h der Pfarrer Matthias Peyerl, dessen Aufzeichnu­ngen für die Pfarre Strallegg für den Zeitraum 1697 bis 1718 meteorolog­ische Einblicke gewähren.

Abseits von privaten Messstatio­nen gilt die Alte Universitä­t in Graz als älteste offizielle Messstatio­n des Landes. Julius Gintl (1804–1883) hat hier 1837 mit ersten täglichen Messungen begonnen. Seit 1890 dokumentie­rt auch die Wetterstat­ion vor dem Hauptgebäu­de der Karlfranze­ns-universitä­t Graz die Außentempe­raturen im Schatten. Die Daten fließen in die Übersicht der Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (Zamg).

Heute präsentier­t die Zamg gemeinsam mit dem Land Steiermark übrigens eine Erinnerung­saktion. Für eine digitale Plattform werden Wetterzeug­en gesucht, die extreme Ereignisse in Worten und Bildern festgehalt­en haben – damit kein Schicksal vergessen wird.

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Der Wetterhahn könnte viele Geschichte­n erzählen
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ADOBE STOCK, UNI GRAZ Die Alte Universitä­t in Graz misst seit 1837

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