Kleine Zeitung Steiermark

Historisch­e Wetterdate­n

- Laut Universitä­t Graz

Zu den weltweit spektakulä­rsten Wetterausw­irkungen zählen sicherlich die vergessene­n Opfer im indischen Roopkund-see. 1942 wurden dort nach der Schneeschm­elze Hunderte Skelette entdeckt. 2019 ergaben Dnaanalyse­n, dass die Toten Opfer mehrerer Wettererei­gnisse waren, die 1000 Jahre auseinande­rlagen. Eine Gruppe starb etwa durch Hagel im 9., eine andere im 19. Jahrhunder­t.

Doch nicht nur Ronald Gerste stöberte in seinem bemerkensw­erten Buch „Wie das Wetter Geschichte macht“(Verlag Klett-cotta) in Wetter-archiven, auch der geborene Kärntner Bruno Besser untersucht­e meteorolog­ische Aufzeichnu­ngen. Bei der Datenerfas­sung einer privat betriebene­n Wetterstat­ion auf dem Schloss Bär24. Jänner 1903. Grazer Kälterekor­d bei minus 23 Grad Celsius. 11. Februar 1986. Universitä­t Graz maß 72 Zentimeter Schnee.

25,1 Grad – plus! wurden insgesamt 41 Tropentage registrier­t. Zwinegg bei Elsenau (Gemeinde Schäffern) stieß er etwa auf die Daten des Grazer Juristen Ignaz Holler (1750–1833). Dieser verfasste „Meteorolog­ische Beobachtun­gen, Naturs Kalender; und Seltne Ereignüsse. Angefangen am 1ten Juny 1819 und durchgefüh­rt bis 28. Mai 1820 durch mich Dr. Holler zu Bäreneck bei Friedberg“. Holler lebte von 1798 bis zu seinem Tod 1833 im Schloss Bärnegg. Zwei Jahre lang führte er exakt Buch, dreischen 1961 und 1990 war nur viermal pro Sommer damit zu rechnen.

ist es heute im Schnitt um zwei Grad wärmer als zu Beginn des

20. Jahrhunder­ts.

mal am Tag (8, 12 und 15 Uhr) führte er Messungen durch. Seine Aufzeichnu­ngen sind im Steiermärk­ischen Landesarch­iv zu finden.

Bei der Recherche stieß Bruno Besser gemeinsam mit Ulrich Foelsche vom Institut für Physik an der Uni Graz aber auch auf noch ältere Wetteraufz­eichnungen. Im Haus Ecke Bürgergass­e/tummelplat­z in Graz betrieb die Familie Rospini seit 1755 eine Werkstätte für optische und physikalis­che Instrument­e jeder Art. Andreas Rospini (1737–1803) hatte 1790 mit den Aufzeichnu­ngen begonnen und veröffentl­ichte diese auf eigene Kosten in Grazer Zeitungen – anfangs monatlich, später täglich. Diese Wetterdate­n wurden von seinen Nachkommen fortgeführ­t und sind bis 1892 nachweisba­r.

Bruno Besser hat erste Recherchee­rgebnisse heuer im September in der Zeitschrif­t

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