„So weit dürfen wir es nicht kommen lassen“
Mit Peter Bosek verlässt ein führender Kopf die Erste Group. Im Interview erzählt er, wie die Folgen der Coronakrise überwunden werden könnten und warum es dafür neben Staatshilfe andere Initiativen braucht.
ein Land bedeutet! So weit dürfen wir es nicht kommen lassen. Das ist jetzt keine Aufforderung an die Politik, sondern an die Wirtschaft selbst. Wir müssen Initiativen anreißen, wie wir das Land weiterbringen können, wie es in fünf Jahren aussehen soll. Wir sollten uns branchenübergreifend zusammensetzen, überlegen, was die Bereiche sind, die das Land nachhaltig stärker machen. Gute Bildung war immer ein Wettbewerbsvorteil. In der Medizin haben wir ganz große Stärken und man könnte auch noch sehr viel mehr auf der Infrastrukturseite machen. Allein eine Bahnverbindung Wien– Bratislava würde den Wirtschaftsraum hier sehr stärken.
Also lieber noch weiter sehr viel Geld in die Hand nehmen?
Das muss ja nicht überall die öffentliche Hand machen. Es gibt sehr viel Liquidität, die nach neuer Veranlagung sucht. Damit könnte man Initiativen setzen, die Menschen jetzt mental voranziehen.
Denken Sie an einen Fonds – vielleicht nach dem Muster, wie er etwa für Hotels in Planung ist?
Wir werden in Kürze eine Fondslösung anbieten für österfür
reichische Klein- und Mittelbetriebe. Die brauchen eine Stärkung der Eigenkapitalbasis, um wieder investieren zu können. Wir gehen da selbst mit ein bisschen Geld hinein, wollen aber vor allem andere institutionelle Investoren gewinnen, um KMU Geld zur Verfügung zu stellen. Hier liegt ja noch eine unglaubliche Stärke, in der großen Diversität unserer Wirtschaft. Die hohe Anzahl der kleinen und mittleren Firmen macht das Land resilient.
Um welche Summen geht es da?
Wie groß das in der Endausbaustufe sein könnte, kann ich nicht