Stellt die Missstände bei den Erntehelfern ab!
Natürlich hat die Corona-pandemie unser Gesundheitssystem extrem stark belastet und von einem Licht am Ende des Tunnels kann keine Rede sein. Mit der Abwehr dieser Infektion werden wir noch lange zu kämpfen haben.
Lassen Sie mich nähere Belastungen in unserem Land aufzeigen, nein, keine weitere Pandemie, wohl aber Missachtung gegenüber Erntehelfern aus Polen, Rumänien und der Slowakei, die bereit sind, bei der Ernte bis zu 100 Stunden pro Woche mitzuhelfen. Diese Erntehelfer nehmen jede Art von Beschäftigung an, sie arbeiten auch für völlig ungenügende Stundenlöhne, durchschnittlich für nur acht Euro pro Stunde, und ihre Verpflegung ist nachgerade lächerlich.
Die Gewerkschaft der Landarbeiter hat erkannt, dass auch bestehende Lohnvereinbarungen noch nach unten verschoben, Überstunden kaum bezahlt werden und Kontrollen der Leistungen der fremden Erntehelfer faktisch nicht bestehen. Erntehelfer aus anderen Ländern haben mit ihren Mindestlöhnen zufrieden zu sein – und aus, ja, so läuft das.
Landwirte melden nachgewiesenermaßen diese Helfer nicht immer zur österreichischen Sozialversicherung an, werden die Helfer krank, müssen sie einfach raus, nach Hause und weg.
Eine Kontrolle gegenüber den Erntehelfern durch die Landarbeiterkammer in der Steiermark hinsichtlich deren Arbeit besteht tatsächlich nur aus zwei Kontrollinspektoren für 3000 Betriebe – geradewegs absurd. Das Unrechtsbewusstsein der Arbeitgeber, deren Fürsorgepflicht und deren Leistungsakzeptanz hat kaum Eingang gefunden gegenüber Erntehelfern aus dem Ausland, obwohl sie jedenfalls die gleiche Leistung erbringen wie alle anderen Personen auch. ie Landarbeiterkammer ist aufgerufen, diese Missstände ein für alle Mal jetzt und für die Zukunft abzustellen. Polnische, rumänische, slowakische und alle anderen qualifizierten Erntehelfer, die in unser Land kommen, sind finanziell und persönlich so einzugliedern wie alle anderen Personen auch.
„Die Erntehelfer nehmen jede Beschäftigung an, arbeiten für völlig ungenügende Stundenlöhne und eine lächerliche Verpflegung.“
Din Graz
ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater