Nobelpreis für Millionen gerettete Leben
Für ihre Entdeckungen, die zur Identifikation des Hepatitis-c-virus führten, wurden Harvey J. Alter, Charles M. Rice und Michael Houghton ausgezeichnet.
Rund 71 Millionen Menschen sind laut Weltgesundheitsorganisation WHO von einer chronischen Hepatitis-c-erkrankung, einer infektiösen Viruserkrankung der Leber, betroffen. Pro Jahr sterben geschätzte 400.000 Menschen daran. Mit ihren Entdeckungen hätten die beiden Us-amerikaner Harvey J. Alter (85) und Charles M. Rice (68) und der Brite Michael Houghton (71) vermutlich „Millionen Leben gerettet“, erklärte Gunilla Karlsson Hedestam vom Karolinska Institutet in Stockholm gestern, als mit dem Medizinpreis die ersten Nobelpreisträger des heurigen Jahres bekannt gegeben wurden.
In Summe machten die drei Forscher „wegweisende Entdeckungen, die zum Nachweis eines
neuen Virus führten – Hepatitis-c“, heißt es in der Begründung des Nobelpreis-komitees. Die Identifikation des Hepatitis-c-virus geschah in einer Zusammenarbeit der drei Preisträger: Harvey J. Alter von den National Institutes of Health in Bethesda, Maryland, zeigte durch seine Studien über transfusionsassoziierte Hepatitis, dass ein unbekanntes Virus eine häufige Ursache der chronischen Hepatitis ist. Michael Houghton von der University of Alberta isolierte das Genom des neuen Virus und Charles M. Rice von der Rockefeller University
in New York lieferte schließlich den Beweis dafür, dass eine Infektion mit dem Hepatitis-c-virus ebenso zu einer Hepatitis führen kann. Erst ihre Erkenntnisse konnten aufklären, woher die Erkrankungen rühren, „ermöglichten Tests und neue Medikamente, die