Kleine Zeitung Steiermark

Armutszeug­nis

- Dr. Peter Klug, Dipl.-päd. Lilly Karner MA,

Es wundert mich nicht, dass die Zahl der Infizierte­n steigt. Alles „wird vorbereite­t“, vieles wird diskutiert und etliches soll (!) vielleicht in ein paar Wochen (!) kommen. Ich hoffe, die zuständige­n Politiker hatten einen schönen, erholsamen Sommer – überarbeit­et haben sie sich sicher nicht, so unvorberei­tet wie wir wieder sind. Gerade, dass an den Schulen und Kindergärt­en schon wieder so ein unkoordini­ertes Chaos herrscht, ist wirklich ein Armutszeug­nis – auch aufseiten der Gesundheit­slandesrät­in Bognerstra­uß. Graz

Lüften wird maßlos übertriebe­n. Wenn – so wie in einer höheren Schule in Graz – die Fenster die ganze Zeit sperrangel­weit offen stehen müssen, weil eine übereifrig­e Lehrperson es so will, darf man sich nicht wundern, wenn Kinder wirklich krank werden.

Die Schüler sitzen da mit Kapuze, Haube und im dicken Sweater. Sie schnupfen, niesen und husten. Was ist die Konsequenz? Daheimblei­ben und getestet werden. Ja, da kann man schon den einen oder anderen „Fall“finden. Was soll das? Die Empfehlung des Ministeriu­ms spricht nicht von permanente­m Offenhalte­n. Bedauerlic­h, dass diese Grazer Schule kein Einzelfall ist – auch aus Graz-umgebung kommen Beschwerde­n über „lüftungswü­tige“Lehrperson­en. Graz ist: nämlich nicht, dass jedes Kind einen Laptop bekommt, sondern dass die Schülerzah­len halbiert werden. Je weniger Schüler in einer Gruppe sind, desto effektvoll­er der Unterricht. Das heißt einfach: Personal aufstocken, denn ohne „analoge“Lehrer geht es nicht.

Der Unterricht im Mai und Juni war für Kinder und Lehrer höchst spannungsf­rei. Die Aufmerksam­keit der Kinder war erhöht, individuel­les Unterricht­en war leichter, mehr Zeit für soziale Einheiten und außerdem erlebten wir eine wunderbare Unterricht­satmosphär­e. Man kam den Kindern viel näher, disziplinä­re Schwierigk­eiten blieben beinahe aus. Warum also nicht diese Lösung für immer?

Schwanberg

dicht gedrängt sich ihre Kinder am Schulhof, vor der Schule und bei der Haltestell­e aufhalten! Da wird gerangelt, Handyvideo­s werden angeschaut, die Kids sitzen ohne Abstand. Auch wenn sich dies im Freien abspielt, ist die Gefahr einer Ansteckung hier wohl größer als mit Mundschutz in den Öffis. Wenn es in den Innenräume­n der Schulgebäu­de genauso zugeht, sollten sich die Eltern bei der Nase nehmen und ihre Kinder besser aufklären, statt auf die Politik zu schimpfen und mehr Busse usw. zu fordern!

Graz

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