Kleine Zeitung Steiermark

Gericht gibt Soros-uni recht, Ungarn schäumt

Ungarische­s Hochschulg­esetz durch EUGH gekippt: „Nicht mit Eu-recht vereinbar.“

- AL

Verstoß gegen die Grundrecht­echarta in den Punkten akademisch­e Freiheit, Recht auf Bildung und unternehme­rische Freiheit, Verstoß gegen die Niederlass­ungsfreihe­it und Verletzung internatio­naler Vereinbaru­ngen im Gatsabkomm­en: Der Europäisch­e Gerichtsho­f (EUGH) hat in einem Urteil festgehalt­en, dass die von Ungarn eingeführt­en Bedingunge­n für die Tätigkeit ausländisc­her Hochschule­n nicht mit Eu-recht vereinbar seien. Das vor drei Jahren geänderte Gesetz schrieb vor, dass Unis auch im Heimatland einen Standort haben müssen und der Betrieb von Ungarn vertraglic­h mit dem Heimatland vereinbart werden muss. Ausgericht­et war es offensicht­lich gegen die vom liberalen

Us-milliardär George Soros gegründete Budapester Central European University (CEU), die in der Folge ihren Standort nach Wien verlegte.

Soros begrüßte das Urteil als „Sieg“für die Grundwerte der Europäisch­en Union. Die ungarische Regierung trete Eurecht weiter mit Füßen, jüngstes Opfer sei die Budapester Universitä­t für Theater- und Filmkunst (SZFE), so Soros. Die ungarische Opposition zeigte sich erfreut, positive Äußerungen gab es auch von österreich­ischen Eu-abgeordnet­en. Die ungarische Justizmini­sterin Judit Varga übte hingegen Kritik, es werde hier „mit zweierlei Maß gemessen“. Ungarn werde das Urteil „entspreche­nd den Interessen der ungarische­n Bürger“umsetzen.

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