Kleine Zeitung Steiermark

So will Trump mit dem Virus siegen

- Der Präsident dagegen Von unserem Korrespond­enten Franz-stefan Gady aus New York

Der Us-präsident wollte das Thema Corona meiden. Nun macht er aus der Not eine Tugend.

In der Dämmerung setzte „Marine One“sanft zur Landung an. Entschloss­en entstieg Donald Trump mit Maske dem Helikopter, querte die offene Fläche und nahm die Stufen zum Balkon auf der Rückseite des Weißen Hauses. Nach Atem ringend nahm er vor laufenden Kameras die Maske ab und salutierte dem wieder abhebenden Hubschraub­er, der in aufkommend­e Dunkelheit entschwebt­e. In liberalen Medien erntete Trump heftige Kritik für die Inszenieru­ng. Sein Ex-berater Anthony Scaramucci verglich den Einzug Trumps sogar mit den Auftritten des italienisc­hen Diktators Benito Mussolini.

Nur eine halbe Stunde zuvor hatte Trump sich selbst aus dem Spital entlassen, obwohl der Infizierte eigentlich in strenger Isolation bleiben müsste. Laut Weißem Haus gab das Ärzteteam des Präsidente­n aber das Okay für die Rückkehr. Genaueres über den Gesundheit­szustand des Us-präsidente­n ist nach wie vor nicht bekannt. Einige Mediziner spekuliere­n öffentlich, dass Trump nicht über den Berg sei und sich sein Zustand noch verschlech­tern könnte.

scheint nur von einem Gedanken beseelt: sich wieder in den Wahlkampf zu stürzen. Am Dienstagmo­rgen verkündete er, dass er an der nächsten Präsidents­chaftsdeba­tte am 15. Oktober in Miami teilnehmen werde. Er fühle sich „großartig“, sagte er.

Wenn es aber bis vor Kurzem ein Thema gab, das Trump nicht in den Mittelpunk­t seines Wahlkampfs rücken wollte, war es das Coronaviru­s, das bereits über 200.000 Amerikaner­innen das Leben kostete. Neben seiner „Law and Order“-message, angelehnt an Richard Nixons „Southern Strategy“aus den

 ?? APA/AFP ??
APA/AFP

Newspapers in German

Newspapers from Austria