Kleine Zeitung Steiermark

Sie ermittelt mit Worten

Die Voitsberge­rin Isabella Trummer veröffentl­ichte kürzlich ihren fünften „Weststeier­mark-krimi“.

- Von Heike Krusch

Es war einmal in einem schönen Sommer vor mehr als 15 Jahren. Die Voitsberge­r Pädagogin Isabella Trummer nutzte die Ferien, um ihre Tage im Freibad zu verbringen. „Ich ging ins Bad, ging ins Bad, ging ins Bad ... Ich habe viel gelesen, vorzugswei­se Krimis. Und irgendwann hab ich mir gedacht, ich glaub, das hätte ich selbst anders geschriebe­n.“

Der Rest ist Geschichte – oder besser gesagt fünf Geschichte­n. Mitte September wurde Trummers Kriminalro­man „Tod im Schilcherl­and“veröffentl­icht, in welchem Inspektor Kammerland­er wieder in der Weststeier­mark ermittelt. Denn auch wenn die seit Anfang Oktober pensionier­te Lehrerin für Englisch und bildnerisc­he Erziehung viel Zeit bei ihrem Lebensgefä­hrten in Deutschlan­d verbringt, ist sie selbst tief im Bezirk Voitsberg verwurzelt und siedelt auch ihre Geschichte­n hier an. So spielt „Tod im Schilcherl­and“vor allem in St. Martin am Wöllmißber­g, der Teigitschk­lamm und rund um das Kraftwerk Arnstein. „Bei einer Exkursion mit einer Schulklass­e bekamen wir dort einmal eine Sonderführ­ung. Das war wirklich beeindruck­end, da musste ich auch meinen Kammerland­er hinschicke­n.“

Die Kriminalis­tik hat Trummer generell schon zeit ihres Lebens beeindruck­t. Wäre sie 20 Jahre später auf die Welt gekommen, hätte die Tochter eines Gendarmen wohl selbst diesen Beruf ergriffen. „Frauen konnten damals zwar schon die Polizeisch­ule besuchen, die Arbeitsauf­teilung war jedoch klar. Ich hätte wohl nie ermitteln können“, sagt Trummer. Eine Pistole hat die Autorin aber dennoch. Seit 20 Jahren ist sie begeistert­e Pistolensc­hützin. „Ausschließ­lich auf Scheiben und im Verein“, wie sie betont. „Beim Schießen muss man fokussiert und voll bei der Sache sein. Alles andere fällt von einem ab, das war für mich immer ein guter Ausgleich.“

Vor allem in der Phase des „Ausbrütens“eines Romans. Die Zeit, in der sie Handlung und Charaktere entwirft, sei die schlimmste im Verlauf des Roman-schreibens. „Da bin ich dann wirklich unausstehl­ich“, gibt sie unumwunden zu. „Der erste Satz ist noch schwierig, dann wird es leichter und leichter.“

N ur einmal wich Trummer bisher literarisc­h vom Krimi-genre ab. Mit ihrer Alzheimer-erzählung aus Sicht des Betroffene­n verarbeite­te sie eine „schwierige Familiensi­tuation“. Ob Corona auch ein Anlass für die weststeiri­sche Literatin wäre? „Wenn, dann nur am Rande. Dieses Thema überlasse ich sehr gerne anderen.“

 ?? KRUSCH ?? Inspektor Kammerland­er ermittelte bisher immer in der Weststeier­mark. Dort, wo Autorin Isabella Trummer tief verwurzelt ist
KRUSCH Inspektor Kammerland­er ermittelte bisher immer in der Weststeier­mark. Dort, wo Autorin Isabella Trummer tief verwurzelt ist

Newspapers in German

Newspapers from Austria