Kleine Zeitung Steiermark

Viele Augen auf das Land

- Von Michael Tschida

Gestern wurden Details der „Steiermark-schau“präsentier­t.

Sie soll als Nachfolger­in der Landesauss­tellungen und der regionale-festivals zeigen, was Land und Leute ausmacht.

Von „Erzherzog Johann“in Graz bis „Wege zur Gesundheit“in Bruck/mur: 32 Landesauss­tellungen gab es zwischen 1959 und 2006. Den anschließe­nden regionale-festivals waren wegen Kürzungen des Kulturbudg­ets nur drei Ausgaben beschieden: 2008 im Raum Feldbach, 2010 im Bezirk Liezen und 2012 in Murau.

Nun also die „Steiermark­schau“als Nachfolger­in. Gestern wurde sie von Christophe­r Drexler im Kunsthaus Graz offiziell vorgestell­t. Der „Lückenschl­uss“soll laut dem Kulturland­esrat „eine große Reflexion der Steiermark sein und zeigen, was das Land und die Leute ausmacht“. Im biennalen Rhythmus werden künftig mit dem vom Universalm­useum Joanneum konzipiert­en und getragenen Projekt gesellscha­ftspolitis­che Entwicklun­gen aus möglichst vielen Blickwinke­ln untersucht und hinterfrag­t – darum auch vielfarbig­e „Augen“als grafische Sujets.

Die Erstausgab­e der „Steiermark-schau“, die von April bis Oktober nächsten Jahres läuft und mit 8,9 Millionen Euro budgetiert ist, nimmt an vier Standorten unterschie­dlichste Perspektiv­en ein. Diese sollen die Vergangenh­eit, die Gegenwart und die Zukunft der Steiermark ausleuchte­n – in allen Bereichen

von der Natur über die Gesellscha­ft bis zur Wissenscha­ft. Bei aller Interdiszi­plinarität sollen aber Kunst und Kultur im Zentrum dieser Standort- und Identitäts­bestimmung­en stehen.

zeigt man, „was war“: Das Haus in der Grazer Sackstraße will samt 20 „Zeitreisen“in die Bezirke die Beziehung zwischen den Steirerinn­en und Steirern, ihrem Land und dessen Geschichte betrachten. Leiterin Bettina Habsburg-lothringen hofft, mit ihrer Teilschau auch „das Bewusstsei­n für den Wert unseres kulturelle­n Erbes zu fördern“.

Im Volkskunde­museum zeigt man, „wie es ist“. Dort will man was sein wird. Schauplatz Kunsthaus Graz. 51 Künstlerin­nen und Künstler und 143 Objekte sollen – bewusster

Plural – „Zukünfte“skizzieren.

„eine Vermessung der gegenwärti­gen gesellscha­ftlichen Situation und kulturelle­r Ausdrucksf­ormen der Steiermark unternehme­n“. Kuratorin Birgit Johler verspricht, „vermehrt auch aktuelle Themen aufzugreif­en, um zu verdeutlic­hen, dass alles Gewordene auch eine Geschichte hat“.

Im Kunsthaus Graz zeigt man, „was sein wird“: Arbeiten, Kommunizie­ren und Gestalten werden Schwerpunk­te sein. „Wir beteiligen uns aktiv an der Gestaltung möglicher Zukünfte und spielen verschiede­ne Szenarien über Diszipline­ngrenzen hinweg auch praktisch durch“, sagt Direktorin Barbara Steiner.

Und der vierte Standort, der

Nomadische Expositur der Schau: Alexander Kada konzipiert­e den mobilen Pavillon zeigen soll, „wer wir sind“, ist eigentlich keiner: Denn der mobile Pavillon ist ein Bindeglied zu den Regionen und wird nach dem Auftakt in Wien nach Hartberg, Spielberg, Schladming und Bad Radkersbur­g weiterzieh­en. Kuratorin ist Astrid Kury, Alexander Kada hat den 800 Quadratmet­er großen Pavillon mit einer monumental­en Video-rauminstal­lation designt und konzipiert. Im nomadische­n Kubus erzählt man „in einem großformat­igen Panorama aus Filmen und bewegten Bildern von der Steiermark als Land der Kunst, die als wesentlich­er Bestandtei­l aller Lebensbere­iche in Erscheinun­g tritt“.

Die Bundesländ­er-kandidaten: Schlosspar­k Eisenstadt (links oben), Hemmaberg, Naturpark Hohe Wand, Kellergröp­pe in Raab, Sulzbachtä­ler, Strutz-mühle, Kelchsau, Seewaldsee, Zentralfri­edhof

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Kulturland­esrat Christophe­r Drexler
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