Kleine Zeitung Steiermark

Bruchlandu­ng

- In den Reihen

Corona-pandemie und ihrer wirtschaft­lichen Folgen auf taube Ohren. Auch das Fischen im Pool der Corona-skeptiker konnte nicht für den erhofften Stimmenzuw­achs sorgen.

Die Partei will nun nach vorne blicken. Statt Wunden zu lecken, wolle man sich nun etwaigen Reformen widmen. Was dieses Vorhaben für die Zukunft von Dominik Nepp bedeutet, ist noch unklar. Der anfangs eher hölzern wirkende Kandidat, der in die von Beginn an verlorene Schlacht geschickt wurde, konnte nicht nur Polit-beobachter, sondern sogar seine eigene Partei mit einem solide geführten Wahlkampf überrasche­n. Dass das den herben Stimmenver­lust nicht verhindern konnte, wird aber wohl dennoch Stoff für interne Debatten sein. Im Bund will man von eben solchen hingegen nichts hören. Das Ergebnis sei kein Anlass für personelle Konsequenz­en, bekräftigt­e Bundespart­eichef Norbert Hofer. „Die Talsohle ist durchschri­tten, jetzt kann es nur noch aufwärtsge­hen.“

des großen Verlierers FPÖ ist an diesem Wahltag aber auch ein leises Aufatmen zu vernehmen. Denn es hätte noch schlimmer kommen können. Hätte Strache den Einzug geschafft, wäre die Partei dank energische­r Aufbauvers­uche von „Team Hc“-ablegern in den Bundesländ­ern auf Jahre nicht zur Ruhe gekommen. Dass die Wähler den Ex-chef nun endgültig in die politische Belanglosi­gkeit verabschie­det haben, lässt den Wiener Freiheitli­chen mehr Zeit zum Wiederaufb­au. Wohl auch deshalb entlockt es Nepp an diesem Wahlabend nicht einmal ein Stirnrunze­ln, als Strache der FPÖ vor laufenden Kameras mehrfach vorwirft, durch „eiskaltes und herzloses Verhalten“die freiheitli­che Familie „zerstört“zu haben. Dennoch: Die Wiener Partei liegt am Boden.

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