Ischgl-bericht wird heute der Öffentlichkeit präsentiert
Seit Juli hatte Expertenkommission das Krisenmanagement Tirols untersucht, 53 Auskunftspersonen befragt.
Die Tiroler Wintersporthochburg Ischgl mutierte im Frühjahr binnen weniger Tage vom Tourismus- und Party-hotspot zu einem der „Corona-epizentren“in Europa. Das Krisenmanagement Tirols geriet massiv ins Fadenkreuz. Inzwischen laufen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen und vier Amtshaftungsklagen gegen die Republik Österreich.
Heute ist der vorläufige Höhepunkt der Causa: Die eingesetzte Expertenkommission stellt bei einer Pressekonferenz in Innsbruck ihren Bericht vor. Seit Anfang Juni hatte Österreichs Corona-hotspot im letzten Winter: Skiort Ischgl die sechsköpfige Kommission unter dem Vorsitz des ehemaligen Präsidenten des Obersten Gerichtshofes, Ronald Rohrer, 53 Auskunftspersonen angehört. Darunter befanden sich Touristiker, Seilbahnverantwortliche, Personen, die mit Sars-cov-2 infiziert waren, ein Fernsehjournalist, ein Vertreter des Verbraucherschutzvereins, Ärzte und Wissenschaftler, Vertreter der Wirtschaft und die Verantwortungsträger der Bezirke, des Landes und des Bundes, darunter auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Mit einer Weißwaschung von Politik und Behörden wird eher nicht gerechnet.
Die Tiroler Neos pochen darauf, dass sich der Landtag in der nächsten Sitzung mit dem Bericht befassen soll. Das sei man den Bürgern schuldig, so Landessprecher Dominik Oberhofer. SPÖ-CHEF Georg Dornauer wollte den Bericht erst in einem Sonderlandtag im November diskutieren. Die Tiroler FPÖ schoss sich bereits vor Bekanntwerden des Ergebnisses auf LH Platter ein.