Erholungbis 2024 als Ziel
Mario Kunasek will es in die Regierung schaffen.
Wenn die Bundesparteigremien der FPÖ nächste Woche in Wien tagen, dann reist der steirische Parteichef Mario Kunasek mit einer klaren Position an: Er sieht nach der blauen Wahlschlappe keinen personellen Handlungsbedarf. Nicht in Wien, und schon gar nicht auf Bundesebene. „Norbert Hofer ist für uns unumstritten.“
Schon am Wahlabend hatte Kunasek erklärt: „Fpö-spitzenkandidat Dominik Nepp und das Team der FPÖ Wien haben sich tapfer geschlagen. Die Umfeldbedingungen waren äußerst schwierig.“
Kunasek und seine steirischen Parteifreunde wollen nun alles daran setzen, sich auf die Landtagswahlen im Jahr 2024 gut vorzubereiten. „Ich will die Freiheitlichen in die Landesregierung führen und ich hoffe, dass wir 2024 so stark sein werden, dass wir nicht wieder übergangen werden können.“
Bei der letzten Wahl im November 2019 hatten die Freiheitlichen trotz eines Minus von 9,3 Prozentpunkten noch bei 17,5 Prozent gehalten. Mit der ÖVP (36,1 Prozent) wäre sich eine Regierung ausgegangen, doch ÖVP-CHEF Hermann Schützenhöfer gab der SPÖ den Vorzug. Kunasek hatte damals übrigens noch aus der Position des Verteidigungsministers heraus den Wahlkampf geführt.
Vor diesem Hintergrund ist jedenfalls fraglich, ob Kunasek Lockrufen, die Gesamtpartei zu übernehmen, nachgeben würde, sollte es dennoch in absehbarer Zeit zu einer Personaldebatte kommen.
Daran hatte Spö-spitzenkandidat Michael Ludwig nicht einmal im Traum gedacht: dass er bei der Wienwahl nicht nur ordentlich zulegt, besser als sein populärer Vorgänger Michael Häupl abschneidet, zum unumschränkten Herrscher in der SPÖ aufrückt und die ÖVP mit einem Rekordvorsprung von mehr als 20 Prozentpunkten auf Platz zwei verweist. Das Wiener
Wahlrecht begünstigt den Wahlsieger in einem Ausmaß, dass Ludwig nun zwischen drei Koalitionspartnern wählen kann. Während sich Grüne und Neos nahezu anbiedern, geht die türkise ÖVP auf Distanz.
Eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition ist – Stand heute – die wahrscheinlichste Variante, ein Schulterschluss mit der türkisen ÖVP höchst unwahrscheinlich. Die Chancen, dass die SPÖ mit den Neos koaliert, steigt von Stunde zu Stunde.