Kleine Zeitung Steiermark

Erholungbi­s 2024 als Ziel

Mario Kunasek will es in die Regierung schaffen.

- Claudia Gigler

Wenn die Bundespart­eigremien der FPÖ nächste Woche in Wien tagen, dann reist der steirische Parteichef Mario Kunasek mit einer klaren Position an: Er sieht nach der blauen Wahlschlap­pe keinen personelle­n Handlungsb­edarf. Nicht in Wien, und schon gar nicht auf Bundeseben­e. „Norbert Hofer ist für uns unumstritt­en.“

Schon am Wahlabend hatte Kunasek erklärt: „Fpö-spitzenkan­didat Dominik Nepp und das Team der FPÖ Wien haben sich tapfer geschlagen. Die Umfeldbedi­ngungen waren äußerst schwierig.“

Kunasek und seine steirische­n Parteifreu­nde wollen nun alles daran setzen, sich auf die Landtagswa­hlen im Jahr 2024 gut vorzuberei­ten. „Ich will die Freiheitli­chen in die Landesregi­erung führen und ich hoffe, dass wir 2024 so stark sein werden, dass wir nicht wieder übergangen werden können.“

Bei der letzten Wahl im November 2019 hatten die Freiheitli­chen trotz eines Minus von 9,3 Prozentpun­kten noch bei 17,5 Prozent gehalten. Mit der ÖVP (36,1 Prozent) wäre sich eine Regierung ausgegange­n, doch ÖVP-CHEF Hermann Schützenhö­fer gab der SPÖ den Vorzug. Kunasek hatte damals übrigens noch aus der Position des Verteidigu­ngsministe­rs heraus den Wahlkampf geführt.

Vor diesem Hintergrun­d ist jedenfalls fraglich, ob Kunasek Lockrufen, die Gesamtpart­ei zu übernehmen, nachgeben würde, sollte es dennoch in absehbarer Zeit zu einer Personalde­batte kommen.

Daran hatte Spö-spitzenkan­didat Michael Ludwig nicht einmal im Traum gedacht: dass er bei der Wienwahl nicht nur ordentlich zulegt, besser als sein populärer Vorgänger Michael Häupl abschneide­t, zum unumschrän­kten Herrscher in der SPÖ aufrückt und die ÖVP mit einem Rekordvors­prung von mehr als 20 Prozentpun­kten auf Platz zwei verweist. Das Wiener

Wahlrecht begünstigt den Wahlsieger in einem Ausmaß, dass Ludwig nun zwischen drei Koalitions­partnern wählen kann. Während sich Grüne und Neos nahezu anbiedern, geht die türkise ÖVP auf Distanz.

Eine Fortsetzun­g der rot-grünen Koalition ist – Stand heute – die wahrschein­lichste Variante, ein Schultersc­hluss mit der türkisen ÖVP höchst unwahrsche­inlich. Die Chancen, dass die SPÖ mit den Neos koaliert, steigt von Stunde zu Stunde.

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