Kleine Zeitung Steiermark

In den Gefängniss­en

-

Auch Justizmini­sterin Alma Zadic´ (Grüne) wird mit dem Fall befasst. Fpö-bundesrat Markus Leinfellne­r stellt ihr eine parlamenta­rische Anfrage – unter anderem auch zur Personalsi­tuation in der Karlau.

Das Werkzeug zum Bearbeiten der Mauer dürften der Rumäne und die beiden Tschetsche­nen in ihrem Haftraum vorgefunde­n haben. Die Anstaltsle­itung vermutet, dass dabei Stahlrohre von Bettgestel­len oder Tischmöbel zu Stemmeisen umfunktion­iert wurden.

Vor drei Jahren hatte bereits ein Insasse mit einem Löffel versucht, ein Loch in die Wand zu schaben. Das schon fortgeschr­ittene Werk wurde aber bei einer routinemäß­igen Kontrolle entdeckt.

Obwohl die Karlau als Hochsicher­heitsgefän­gnis gilt, sorgten über die Jahre Fluchtvers­uche immer wieder für Schlagzeil­en. Einer der spektakulä­rsten war wohl jener eines damals 36-jährigen Bosniers 2006. Der einsitzend­e Einbrecher ließ sich von Mithäftlin­gen mit Plastikfol­ie in ein Paket einschweiß­en und auf einen Lkw laden. Zwischen Paletten im Paket war ein Hohlraum, darin hatte er sich versteckt. Anders als die meisten anderen ging der

Flüchtige nicht sofort danach den Fahndern ins Netz.

Auch in einer Kiste und per Lkw ins Freie gebracht, gelang 1991 einem verurteilt­en Mörder aus Kärnten die Flucht aus dem Grazer Gefängnis. Er wurde aber bald wieder geschnappt. Ein Wiener Frauenmörd­er schaffte es 2006 mit „Kistentric­k“– unter Scharniere­n versteckt – aber nur bis zur Torwache, die ihn am Lkw entdeckte.

Die Karlau ist aktuell fast voll belegt. Rund 50 Prozent der 508 Häftlinge sind Ausländer, darunter sind Serben, Rumänen und Afghanen besonders stark vertreten.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria