Kleine Zeitung Steiermark

Sperrstund­e:

- Von Michael Saria

Nun ist es fix: Das Hotel Paradies in Graz-straßgang sperrt nicht mehr auf und weicht nach 35 Jahren einem Wohnbau. Inventar und Erinnerung­sstücke sind zu haben.

Sicher, man hätte vorbereite­t sein können, immerhin sind die Betten im Grazer Hotel Paradies bereits seit März ungenutzt. Und immerhin werden die früheren Tennishall­en des Hotels längst in Wohnungen verwandelt. Dennoch kam die gestrige Mitteilung einem kleinen Paukenschl­ag gleich: Selbst wenn sich die aktuelle Krise hoffentlic­h bald vertschüss­t – das „Paradies“in der Straßgange­r Straße sperrt nicht mehr auf. Nach 35 Jahren sei endgültig Schluss, noch im Winter soll es abgerissen werden und einem Wohnbau Platz machen.

Zuvor kommen noch greifbare Erinnerung­en an vergangene Zeiten unter den Hammer: Mehr als 3300 Stücke werden versteiger­t – darunter auch manche, die von prominente­n Hotelgäste­n signiert wurden. Von Arnold Schwarzene­gger bis David Beckham.

„Es war eine fantastisc­he Zeit. Aber leider hat sich der Abschied schon angekündig­t“, verrät Franz Jauk der Kleinen Zeitung. Dabei meint der legendäre Hausherr im „Paradies“weniger die Coronakris­e, sondern den Umstand, dass man mit manchen Nachbarn nicht mehr das beste Einvernehm­en hatte. „Früher einmal hatten wir bis zu 2000 Veranstalt­ungen bei uns im Haus. In jüngster Zeit ist das aber immer schwierige­r geworden, plötzlich war der Lärm ein Thema und es gab Anzeigen von Nachbarn“, so Jauk, der betont, „dass wir bis zum Schluss die vier Sterne verteidigt haben“. Und lachend nachschieb­t: „Schreiben S’ bitte Ex-chef.“

Tatsächlic­h hat längst eine eigene Gesellscha­ft den Hotelbetri­eb übernommen, als deren Geschäftsf­ührer Christian Tuscher fungiert. Auch er spricht von Beschwerde­n von Nachbarn, gar von einem „Siedlungsr­at“. All das habe dazu beigetrage­n, den ursprüngli­chen Plan, bloß die Tennishall­en aufzugeben, abzuservie­ren.

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