Sperrstunde:
Nun ist es fix: Das Hotel Paradies in Graz-straßgang sperrt nicht mehr auf und weicht nach 35 Jahren einem Wohnbau. Inventar und Erinnerungsstücke sind zu haben.
Sicher, man hätte vorbereitet sein können, immerhin sind die Betten im Grazer Hotel Paradies bereits seit März ungenutzt. Und immerhin werden die früheren Tennishallen des Hotels längst in Wohnungen verwandelt. Dennoch kam die gestrige Mitteilung einem kleinen Paukenschlag gleich: Selbst wenn sich die aktuelle Krise hoffentlich bald vertschüsst – das „Paradies“in der Straßganger Straße sperrt nicht mehr auf. Nach 35 Jahren sei endgültig Schluss, noch im Winter soll es abgerissen werden und einem Wohnbau Platz machen.
Zuvor kommen noch greifbare Erinnerungen an vergangene Zeiten unter den Hammer: Mehr als 3300 Stücke werden versteigert – darunter auch manche, die von prominenten Hotelgästen signiert wurden. Von Arnold Schwarzenegger bis David Beckham.
„Es war eine fantastische Zeit. Aber leider hat sich der Abschied schon angekündigt“, verrät Franz Jauk der Kleinen Zeitung. Dabei meint der legendäre Hausherr im „Paradies“weniger die Coronakrise, sondern den Umstand, dass man mit manchen Nachbarn nicht mehr das beste Einvernehmen hatte. „Früher einmal hatten wir bis zu 2000 Veranstaltungen bei uns im Haus. In jüngster Zeit ist das aber immer schwieriger geworden, plötzlich war der Lärm ein Thema und es gab Anzeigen von Nachbarn“, so Jauk, der betont, „dass wir bis zum Schluss die vier Sterne verteidigt haben“. Und lachend nachschiebt: „Schreiben S’ bitte Ex-chef.“
Tatsächlich hat längst eine eigene Gesellschaft den Hotelbetrieb übernommen, als deren Geschäftsführer Christian Tuscher fungiert. Auch er spricht von Beschwerden von Nachbarn, gar von einem „Siedlungsrat“. All das habe dazu beigetragen, den ursprünglichen Plan, bloß die Tennishallen aufzugeben, abzuservieren.