Gewerkschaft stößt Debatte um 1000-Euro-gutschein an
1000 Euro für jeden, der in Österreich urlaubt oder das Gasthaus besucht? Hoteliers jubeln, Regierung skeptisch.
Es ist eine Idee, die ob ihres populären Antlitzes gleich am ersten Tag viele Diskussionen auslöste: Im Ö-1-mittagsjournal deponierte Roman Hebenstreit, Chef der Verkehrsund Dienstleistungsgewerkschaft vida, seine Forderung nach einem „1000-Euro-gutschein“für alle. Dies wäre ein „gutes Anreizsystem“, so Hebenstreit, „um den Tourismus und die Wirtschaft in Summe anzukurbeln“. Eingesetzt soll der Gutschein für Urlaube und Gasthausbesuche in Österreich werden. Roman Hebenstreit: „Man könnte das auch befristen, um den Wintertourismus zu beflügeln – man könnte den Gutschein aber auch anwenden auf den Handel, auf regionale Produkte. Alles das, was in Österreich zur Stärkung der Kaufkraft führt.“
Erste Reaktionen auf den Vorschlag ließen nicht lange auf sich warten. „Im Moment, glaub ich, hilft uns alles. Und es wäre vielleicht wieder so eine Initiative, dass Österreicherinnen und Österreicher auch in unserem Land Urlaub machen“, sagte Michaela Reitterer, Chefin der Hoteliervereinigung. Auch in der Wirtschaftskammer kann man sich den 1000-Euro-bon vorstellen.
Verhaltener zeigt man sich auf Nachfrage der Kleinen Zeitung dafür in Finanz- und Wirtschaftsministerium. Aktuell gebe es „keine Überlegungen, solche Gutscheine einzuführen“, heißt es aus den Ministerien wortgleich. Lieber verweist man auf die Maßnahmen, die man bereits gesetzt oder für das nächste Jahr verlängert habe, wie „den Fixkostenzuschuss“oder „die Senkung der Mehrwertsteuer in besonders betroffenen Branchen“. Als Regierung wolle man weiter auf „den Einsatz gezielter Rettungsschirme und branchenspezifische Hilfsfonds“setzen.