Kleine Zeitung Steiermark

„Eine Investitio­n für die Zukunft“

- Von Alexander Tagger Das erwähnte Risiko

Der Weltrangli­stenerste Novak Djokovic schlägt heuer bei den Erste Bank Open auf. Sieben Top-10-spieler sind dabei.

Als sich Novak Djokovic im Jahr 2007 nach einem 6:4, 6:0-Finalsieg über Stan Wawrinka als Sieger des Wiener Stadthalle­nturniers feiern ließ, konnte niemand ahnen, dass es für viele Jahre der letzte Auftritt des damals Weltrangli­stendritte­n in der Donaustadt sein würde. Umso überrasche­nder kam nun die Zusage des Serben für die heurigen Erste Bank Open, die vom 26. Oktober bis 1. November über die Bühne gehen werden.

Allerdings nicht für Turnierdir­ektor Herwig Straka, der schon vor geraumer Zeit nach dem Weltrangli­stenersten angelte. „Wir sind in dieser Woche das einzige Turnier im Atp-kalender. Außerdem konnten die Spieler heuer aufgrund der Corona-pandemie nur wenige Events absolviere­n. So gesehen war die Hoffnung groß, dass Novak dabei sein wird. Für uns ist seine Zusage ein Traum“, sagt der Grazer, der damit auf ein sensatione­lles Starterfel­d verweisen kann.

Djokovic führt mit einer Wildcard ausgestatt­et das heurige Starensemb­le an, mit Titelverte­idiger Dominic Thiem, Stefanos Tsitsipas, Daniil Medwedew, Diego Schwartzma­n, Matteo Berrettini und Andrej Rublew sind sechs weitere Top10-spieler beim bestbesetz­ten Wien-turnier aller Zeiten mit von der Partie. Auch der Cut-off von 27 – also jene Weltrangli­stenpositi­on, die notwendig ist, um einen Platz im Hauptbewer­b sicher zu haben – bedeutet einen neuen Rekord am Vogelweidp­latz.

Auch wenn der „Djoker“, der am Sonntag im French-openfinale gegen Rafael

Nadal seine erst zweite Saisonnied­erlage nach der Disqualifi­kation bei den US Open hinnehmen musste, dem Veranstalt­er etwas entgegenge­kommen sei, belastet das Engagement des 17-fachen Grand-slam-siegers das Budget zusätzlich. Aber „es geht darum, dass er spielt und das Turnier gewinnen will“, betont Straka, der mit seiner „e|motion group“mit der Austragung des heurigen Turniers trotz der Coronakris­e nach eigenen Angaben ein hohes Risiko eingeht. „Trotz drohender Verluste war es immer unser Ziel, die Erste Bank Open auch heuer durchzufüh­ren und damit Zuversicht zu versprühen, indem wir den Sport- und Tennisfans wieder ein Live-event bieten. Wir wollen die Emotionen im Tennis fortführen und sehen es als Investitio­n für die Zukunft.“

ist der Covid-19-krise geschuldet, die für die Erste Bank Open eine extreme finanziell­e Belastung darstellt – in mehrerlei Hinsicht. Einerseits würden durch die geforderte­n Maßnahmen (mehrere Eingänge, mehr Security, mehr Hotels) Mehrkosten entstehen, anderersei­ts verliert der Veranstalt­er durch die beschränkt­e Zuschauerz­ahl viele Einnahmen. „Erlaubt sind derzeit 1500. Da wir aber erstmals zwei Sessions pro Tag haben, werden es rund 2500 Besucher sein“, rechnet Straka vor. Eine finanziell­e Erleichter­ung gibt’s vonseiten der ATP, die das Preisgeld um 40 Prozent reduziert hat.

 ??  ?? Turnierdir­ektor Herwig Straka
Turnierdir­ektor Herwig Straka
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria