Kleine Zeitung Steiermark

Mit Ablaufdatu­m

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unmöglich geworden. Zudem schmiss das witzlose Rate-panel – Elke Winkens, Sasa Schwarzjir­g und Nathan Trent – zwischendu­rch mit Namen um sich (etwa Sandy Möllig oder Nadja Maleh), die dem Publikum kaum etwas sagen, oder mit haarsträub­ende Eingebunge­n wie Anastacia. Die Auftritte hatten den Geschmack einer faden Nudelsuppe; man sah vielen Kostümen und der Inszenieru­ng sowohl das Provinz-budget als auch die mangelnde Showerfahr­ung von Puls 4 an. So erreichten die Sendungen im Herbst jeweils bloß rund 185.000 Seher, bei einem Marktantei­l von sechs bis sieben Prozent. Der Sender selbst verweist natürlich auf die junge Zielgruppe der 12- bis 29-Jährigen, wo letzten Dienstag elf Prozent erreicht wurden.

Orf-direktorin Kathrin Zechner bestätigte kürzlich: „Es gibt Formate, die ich gern ersteigert hätte: ,The Voice‘ und ,Masked Singer‘.“Mit dem Zusatz: „Ich denke, die Owner von ,Masked Singer‘ sehen auch, die höchste Lizenz ist nicht alles.“Eine zweite österreich­ische Saison der Maskerade wird es wohl nicht geben, ins Finale geht man heute Abend mit dem Yeti, dem Lipizzaner und der Geistergrä­fin. Unter den beiden letzteren Kostümen dürften sich wohl Simone und Nina Proll verstecken. Überhaupt ist der Anteil an ehemaligen „Dancing Stars“bei „The Masked Singer Austria“hoch.

In den USA ist diesen Herbst schon die vierte Staffel gestartet, zudem steht mit „The Masked Dancer“ein Spin-off vor der Tür. Prosieben legt hingegen am 20. Oktober mit Staffel drei los. Prosieben gibt dem Vernehmen nach pro Kostüm übrigens bis zu 20.000 Euro aus.

Der Terror in den USA kommt von innen, er ist kein Phänomen der letzten Jahrzehnte, und er heißt nicht IS oder Al Kaida, sondern Ku-klux-klan. Gegründet 1865, ist der Klan somit die älteste terroristi­sche Organisati­on der USA.

Eine zweiteilig­e Dokumentat­ion auf Arte begibt sich auf die Spuren des Geheimbund­es, der zwar offiziell verboten ist, aber dennoch in zahlreiche­n Zweigorgan­isationen bis heute besteht und bis heute verantwort­lich zeichnet für rassistisc­he, antisemiti­sche und/oder fremdenfei­ndliche Bluttaten. Erst 2014 erschoss ein Klan-mitglied in Kansas City drei Menschen in zwei jüdischen Einrichtun­gen.

Der Arte-zweiteiler ist eine erschütter­nde, entlarvend­e Dokumentat­ion, eine Anatomie des Hasses mit der bedrückend­en Erkenntnis, dass dieser unausrottb­ar ist und mitunter nur – wenn er sich etwa in einer politische­n Partei etabliert – etwas feinere Gewänder trägt.

I n der Dokumentat­ion kommen Historiker ebenso zu Wort wie Mitglieder des Klans: „Ich glaube an die Sklaverei“, keift ein Kkkler unverblümt in die Kamera.

Übrigens, diese Hasspredig­er verstehen sich als Us-patrioten, bei Aufnahme in den Klan wird ein Eid auf die Verfassung abgelegt. Gott schütze Amerika – auch vor sich selbst!

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