Kleine Zeitung Steiermark

„Noch einmal Trump würde der Welt nicht guttun“

- Von Manuela Tschida-swoboda

Die ehemalige Us-botschafte­rin Helene von Damm erklärt, dass Amerika mit einer zweiten Ära Trump die Vormacht verlieren würde.

Mit 16 ist das Mädel aus Niederöste­rreich auf und davon. Bis heute ist Helene von Damm eine Wanderin zwischen der österreich­ischen und der amerikanis­chen Welt geblieben.

In den USA wurde sie eine leidenscha­ftliche Republikan­erin und enge Beraterin von Uspräsiden­t Ronald Reagan, der ihr später den amerikanis­chen Botschafte­rposten in Österreich dreimal anbieten sollte. Zweimal lehnte sie ab, das dritte Mal nahm sie an. Von 1983 bis 1985 war Helene von Damm amerikanis­che Botschafte­rin in Österreich.

In der Gesprächsr­eihe „Was zählt“erklärt die Amerika-kennerin im Interview mit Peter Pelinka, weshalb eine zweite Amtszeit von Us-präsident Donald Trump kein Honigschle­cken für die Welt wäre. Auf die

Frage Pelinkas, ob sie noch Republikan­erin sei, antwortet von Damm: „Ich bin noch republikan­isch registrier­t“, denn die Grundwerte der Republikan­er schätze sie bis heute.

Sie habe sich aber längst vom Gedanken gelöst, deshalb immer republikan­isch zu wählen. Das habe bereits mit Bush junior begonnen, als dieser den Irakkrieg begann. Bei der vergangene­n Präsidents­chaftswahl habe sie für die Demokratin Hillary Clinton gestimmt.

Eine zweite Amtszeit von Donald Trump würde Helene von Damm nicht gefallen: „Das würde der Welt nicht guttun.“Denn

Trump sprenge alle Normen eines Präsidente­n der Vereinigte­n Staaten. Er versuche noch nicht einmal, sein eigenes Land zu einen. Doch je aggressive­r er agiere, desto mehr Anhänger würde er finden. Die größte Gefahr ist für die frühere Diplomatin, dass sich Amerika von der Führungsro­lle zurückzieh­t: „Die USA könnten die Vormachtst­ellung verlieren.“

Wenn das noch einmal vier Jahre passiere, wäre China die Führungsma­cht in der Welt. Die Volksrepub­lik rittere bereits sehr profession­ell darum und würde Amerikas Schwäche sofort ausnutzen.

Das Verhältnis der USA zu Europa sei in den vier Jahren mit Trump schwierige­r geworden. Anderersei­ts liege das nicht nur an ihm, denn viele Amerikaner würden sich sagen: Wir sind ein Kontinent, wir haben schon mit uns genug zu tun. Was kümmert uns die Welt?

Newspapers in German

Newspapers from Austria