Erste Erfolge mit Grenzdrohnen
Übung mit slowenischer Polizei in Spielfeld. Innenminister besprachen auch Corona-strategie.
Ein weißer Kastenwagen rollt über Nebenstraßen auf den Grenzübergang Spielfeld zu. Kurz davor hält er an, fünf Personen springen heraus. Gestochen scharf sind die Bilder, die Polizeidrohnen auf die Leinwand im Zelt des ehemaligen Grenzmanagements Spielfeld schicken. Wo vor fünf Jahren täglich Tausende Migranten unkontrolliert nach Österreich gelangten, lassen sich Innenminister Karl Nehammer und sein slowenischer Kollege Aleˇs Hojs die Grenzsicherung der Zukunft vorführen.
Am Rande der bilateralen Übung, die vor allem bei slowenischen Medien auf großes Interesse stieß, erklärte Nehammer: „Die Drohne ist eine wichtige Ergänzung zum Überwachungshubschrauber und den Kräften am Boden.“Noch aber wird getestet, welches System dafür am effektivsten ist. Das Einsatzkommando Cobra, das viel Erfahrung mit Drohnen hat, steht bei dem Testlauf mit der slowenischen Polizei in Spielfeld den Grenzpolizisten bera
zur Seite. „Im Laufe des nächsten Jahres wollen wir die Einsatzbereitschaft herstellen“, sagt Nehammer zur Kleinen Zeitung. Doch schon jetzt laufe der Testbetrieb in der Grenzsicherung als Echteinsatz. „Auch in der Steiermark ist es damit schon gelungen, illegale Migranten aufzugreifen und einen Schlag gegen die Schlepperei und Organisierte Kriminalität zu führen“, so der Minister. Mehr als 250 Schlepper seien in diesem Jahr in Österreich insgesamt festgenommen worden.
mit seinem slowenischen Amtskollegen ging es aber auch um einen geregelten Grenzübertritt bei verschärften Corona-maßnahtend men. Nehammer sprach von „pragmatischen Lösungen“, die man anstrebe. „Es wird nicht mehr so sein wie im Frühling, Staatsbürger beider Länder werden die Grenze übertreten können“, versicherte Hojs. Er zeigte sich besorgt über die steigenden Infektionszahlen in seinem Land, einen Lockdown wolle man aber verhindern.