Wachstumsblocker und CO -Hemmer 2
Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht in seinen neuesten Prognosen davon aus, dass der globale Wirtschaftseinbruch infolge der Corona-pandemie heuer eine Spur weniger dramatisch ausfällt als noch im Juni befürchtet. Die Korrektur ist beachtlich: Im Sommer war mit einem Minus von 5,2 Prozent gerechnet worden, jetzt sieht der IWF ein Minus von 4,4 Prozent für die Weltwirtschaft – was immer noch der stärkste Einbruch der globalen Ökonomie seit
Jahrzehnten ist. Eine Ausnahme bildet China mit einem kleinen Wachstum von voraussichtlich 1,9 Prozent. Das Land, in dem die Pandemie im Winter begonnen hatte, soll 2021 sogar auf ein Wachstum von 8,2 Prozent kommen.
begründet der IWF mit der Lage in den Industriestaaten, die etwas besser gewesen sei als ursprünglich erwartet. Die Erholung im Sommer nach der weitgehenden Lockerung von Corona-beschränkungen dürfte sogar überraschend stark ausgefallen sein.
Zwölf Billionen Dollar – das sind etwa 10.000 Milliarden Euro – wurden laut IWF weltweit in den Kampf gegen die Pandemiefolgen gepumpt. „Trotzdem ist die Krise noch lange nicht vorbei,“sagt IWF
Chefökonomin Gita Gopinath. „Die Armen werden ärmer“, warnt sie. Die Hilfen dürften keinesfalls zu früh rückgängig gemacht werden.
In den Schwellenländern und Entwicklungsländern seien die Folgen der Pandemie grundsätzlich weit gravierender und die Möglichkeiten, sich selbst zu helfen, geringer.
Mit ihren Einschätzungen für Österreich sind die Ökonomen des IWF ziemlich im Einklang mit jenen des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo und des Instituts für Höhere Studien. Österreichs Wirtschaft knickt dem IWF zufolge heuer um 6,7 Prozent ein. 2021 soll das Wachstum 4,6 Prozent betragen.
Die globale Wirtschaft bricht heuer um 4,4 Prozent ein, sagt der Internationale Währungsfonds. Der Energieverbrauch sinkt sogar stärker.
Der „Energiehunger“dürfte im Coronajahr 2020 um fünf Prozent sinken, die damit verbundenen CO -Emissionen sogar
um sieben Prozent, schreibt die Weltenergieagentur IEA in ihrem Jahresausblick. Die Nachfrage nach Öl und Kohle sinke um acht beziehungsweise sieben Prozent. Der Rückgang bei Erdgas und Strom liege bei drei und zwei Prozent.
der Treibhausgase tauge schwaches Wirtschaftswachstum keinesfalls, mahnt IEA-CHEF Fatih Birol, weil dieses insbesondere die Ärmsten der Welt treffe. Birol fordert rasch massive Investitionen in alternative Energiequellen. Neben Wind- und Solarenergie und höherer Energieeffizienz sieht die IEA in ihren Szenarien auch die Nutzung von Wasserstoff, Co2-speicherung und ein „neues Momentum bei der Atomkraft“vor.
Die Investitionen müssten in den kommenden drei Jahren jährlich bei rund 850 Milliarden Euro liegen, um bei den globalen Emissionen nie mehr das Niveau von 2019 zu erreichen. Die globale Energie-nachfrage sieht die IEA zwischen 2023 und 2025 wieder auf Vorkrisenniveau, je nachdem, wie lange die Pandemie dauere. Ohne Strukturreformen seien die Folgen jedenfalls dramatisch. Dann wäre allein die Energiewirtschaft für 1,65 Grad Temperaturanstieg verantwortlich, warnt die IEA.
Die Ölnachfrage sieht die IEA erst in den 2030er-jahren auf ihrem Höhepunkt, die Gasnachfrage werde noch stark wachsen. Der Wendepunkt könnte dagegen bereits jetzt bei Kohle erreicht sein. Hier dürfte die Nachfrage auch nach Pandemie-ende nicht mehr das Vorkrisenniveau erreichen.