Kleine Zeitung Steiermark

Der Sprung in ein neues Gewässer

- Von David Baumgartne­r

Die Internatio­nal Swimming League startet am Freitag in ihre zweite Saison. Caroline Pilhatsch (21) vertritt das „Team Iron“.

Ist sie einmal abgetaucht, ist Caroline Pilhatsch auf sich allein gestellt. Das wird sich auch in den kommenden Wochen nicht ändern. Dennoch werden die bevorstehe­nden Wettkämpfe für die Spitzensch­wimmerin aus Graz ein völlig neues Erlebnis: Am Freitag geht die 2019 ins Leben gerufene Internatio­nal Swimming League (ISL) in ihre zweite Saison. Eine Liga, die die Vision hat, den Schwimmspo­rt zu revolution­ieren: Zehn Teams zu je 16 Frauen und 16 Herren treten in kurzen, knackigen Wettkämpfe­n gegeneinan­der an. Je besser die Platzierun­g, desto mehr Punkte wandern auf das Team-konto. Zum ersten Mal schwimmt Pilhatsch also nicht (nur) für sich allein. Und sie weiß aus dem Premierenj­ahr, dass das Format ankommt: „Die Teamkolleg­en feuern sich gegenseiti­g an. Das war sehr beeindruck­end. Und es gibt dir als Athlet eine besondere Motivation, die es im Schwimmen bislang nicht gab“, sagt Pilhatsch.

Das Format soll den Sport neu positionie­ren, ihn aufpeppen. Er soll kurzweilig­er, massentaug­licher und reizvoller für Athleten werden. Letztgenan­ntes garantiere­n schon die Startgelde­r: Jeder Teilnehmer erhält bis Juli 2021 ein monatliche­s Fi

xum über 1500 Us-dollar (rund 1270 Euro), hinzu kommen lukrative Prämien. Just in Zeiten wie diesen, in denen sämtliche Bewerbe gestrichen wurden, natürlich ein gutes Zubrot für Sportler. Doch nicht jeder ist mit dem Bewerb so glücklich wie die Athleten – den Funktionär­en im Schwimm-weltverban­d Fina ist er als Konkurrenz­produkt ein Dorn im Auge.

Nach der Gründung der ISL hat der Welt- alle Landesverb­ände sogar dazu aufgeforde­rt, nicht mit der ISL zusammenzu­arbeiten. Die Athleten reisen privat und nicht im Namen ihres Verbandes zum Bewerb.

Wie viele andere Athleten schwärmt auch Pilhatsch. Die ISL gebe ihr „eine Chance, die man nicht oft bekommt“, sagt sie. „Da kommen die Besten der Welt. Und das alles ist profession­ell, wie eine große Show aufgezogen.“Jedes Team hat ein eigenes Logo und tritt einheitlic­h auf (siehe kleines Bild). Mit Felix Auböck springt ein weiterer Österreich­er in Budapest mit der Weltelite ins Wasser, Pilhatsch wurde vom „Team Iron“rund um Olympiasie­gerin Katinka Hosszu (HUN) verpflicht­et. „Ich empfinde das als große Ehre, dort mitschwimm­en zu dürfen. Es ist wie die Aufnahme in eine große, internatio­nale Schwimmfam­ilie.“

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GEPA Caroline Pilhatsch wurde vom Team Iron verpflicht­et
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