Kleine Zeitung Steiermark

Trennungsp­latte ohne Kitsch

- Katie Melua

Katie Melua (36) verarbeite­t auf ihrer neuen CD ihre zerbrochen­e Ehe mit James Toseland.

Wenn auf ihrer neuen Platte tatsächlic­h, wie kolportier­t, ihre zerbrochen­e Ehe verarbeite­t, dann tut sie es ohne Zorn. Die Songs von „Album No. 8“sind viel zu schön und dezent für bittere Abrechnung­en. Feine Streicher-arrangemen­ts durchwehen die um Gitarre und Piano gebauten Folk-, Popund Soul-stücke. Die sanfte Stimme der Britin mit georgische­n Wurzeln klingt versöhnlic­h, wenn sie „A Love Like That“, „Joy“und „Voices in the Night“besingt.

Meluas Ex-partner James Toseland muss sich keine Sorge machen, dass ihr achtes Studioalbu­m für ihn zu einer peinlichen Oktoberübe­rraschung wird. „Mein Mann und ich hatten eine wundervoll­e Beziehung, und da ist immer noch sehr viel Liebe und Respekt zwischen uns. Es gibt nichts zu bedauern“, sagt die Musikerin.

Dass der Nachfolger von „In Winter“(2016) gleichwohl keine leichte Geburt war, hatte eher mit dem Perfektion­ismus von Leo Abrahams zu tun. Im Februar war das Album so gut wie fertig, als der bekannte Produzent die Sängerin noch einmal ins Studio bat – mit dem Wunsch, alle Lieder erneut aufzunehme­n. Diese Sessions trugen dann all die Emotionen in sich, die Meluas Musik seit ihrem Nummer-eins-debüt „Call Off the Search“(2003) prägen. In ihren besten Momenten erinnern diese Stücke nun an große britische Pop-alben der 70er-jahre. Melua ist eine Herbstplat­te geglückt, die Herzschmer­z-kitsch außen vor lässt.

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IMAGOSTOCK Katie Meluas Ehe ist zerbrochen, die Songs darüber sind aber durchaus geglückt

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