Kleine Zeitung Steiermark

„Lasst es einfach passieren“

-

Patrick Konrad liegt im Gesamtklas­sement des Giro d’italia auf dem sechsten Rang. Der Bora-profi hat das Rosa Trikot, aber

auch das Wetter ständig im Auge.

ich fahren auf das ,GC‘ und wir müssen da sein, wenn es zur Sache geht – am Ende werden die Zeitfahren und die besseren Beine in den Bergen entscheide­n.“Parallel setzt der deutsche Rennstall auf Peter Sagan und das Duell um das „maglia ciclamino“des Punktbeste­n. Da führt der Franzose Arnaud Demare von FDJ, der sich auch das elfte Teilstück im Sprint gesichert hat. Rosa trägt weiterhin Joao Almeida (Por/deceuninck).

Sagans Solo-sieg tags zuvor auf dem zehnten Teilstück war

Balsam auf die Seele; blieb Bora heuer doch oft hinter den Erwartunge­n und für ihn war es der erste Sieg nach 461 Tagen. „Der Druck gehört zu unserem Beruf, aber wir haben von Beginn an gezeigt, dass wir gut drauf sind, und unser Motto war:

es einfach passieren. Mit dem Sieg von Peter ist alles aufgegange­n und wir haben damit sicher andere nervös gemacht.“Der dreifache Weltmeiste­r Sagan wird „weiterhin auf Etappen mit Klassikerc­harakter schauen. Und er hat eindrucksv­oll bewiesen, wie man es mit der Brechstang­e machen kann.“

Eine (Team-)dominanz hat sich beim Giro bislang noch nicht herauskris­tallisiert und die Kapitäne sind in den Anstiegen oft sehr rasch isoliert. „Ich mag sollasst che offenen Rennen“, sagt Konrad. „Mir ist es aber schon ein Rätsel, dass Teams mit einem Gc-fahrer zu einer Rundfahrt kommen, sieben andere Fahrer nur für ihn da sind und sie sich dennoch nicht am Renngesche­hen beteiligen. Es hätte bestimmt drei, vier Teams gegeben, die es draufhätte­n, zu dominieren.“Selbst wäre Bora in Italien „breit aufgestell­t und wir haben dennoch das Rennen gestaltet und kontrollie­rt“.

Kontrollie­rt wird beim Giro auch der Gesundheit­szustand der Fahrer. Covid-19 hat bereits zwei Teams aussteigen lassen. „Das Thema begleitet uns ständig, aber wir können es nur so nehmen, wie es ist.“Konrad war nach dem Lockdown bei den ersten Rennen dabei. „Ich habe mit der gesamten Situation heuer schon gelernt, umzugehen.

Es ist eben ein spezielles Jahr und wenn der Giro abgebroche­n werden muss, ist es natürlich sehr schade. Aber dann kann man auch nichts machen.“

Über der 103. Auflage schwebt neben Covid ein weiteres Damoklessc­hwert: „Der Schnee in den Bergen ist schon da.“In der dritten Woche werden den Berufsradf­ahrern die Alpen serviert und „ich sehe mir regelmäßig den Wetterberi­cht an. Es ist aber sicher jedem bewusst, dass wir bei Schnee und Minusgrade­n nicht über den Stelvio fahren können. Das wäre zu gefährlich.“

Der Marathon „Nove Colli“wurde heuer just im Jubiläumsj­ahr gestrichen. Wer sich an den Zeiten der Berufsradf­ahrer messen will, hat am 23. Mai 2021 bei der 50. Auflage die Chance (www.novecolli.it).

 ??  ??
 ?? IMAGO (2) ?? Auf Patrick Konrad und die Stars beim Giro warten auch noch zwei Zeitfahren auf dem Weg nach Mailand
IMAGO (2) Auf Patrick Konrad und die Stars beim Giro warten auch noch zwei Zeitfahren auf dem Weg nach Mailand

Newspapers in German

Newspapers from Austria