Anschober zur Corona-müdigkeit: „So geht es uns doch allen“
Gesundheitsminister Anschober bereiten die Corona-cluster
nach privaten Feiern zunehmend Kopfzerbrechen.
stoppen können. Das ist der ganz große Unterschied. Es liegt nämlich in unserer Hand, die Krise zu bewältigen. 90 Prozent machen das großartig, aber drei bis vier Prozent, die es nicht machen, können alles zusammenhauen.
Jedem muss bewusst sein, dass wirtschaftlich viel am Spiel steht.
Ist es nicht viel zu einfach, alles auf die jungen Leute, die nach Partys hungrig sind, zu schieben?
Wir können das Thema nicht auf die jungen Leute reduzieren. Es gibt zwei alarmierende Entwicklungen. Zum einen steigt der Altersdurchschnitt deutlich an. Wir sind jetzt wieder bei über 40 Jahren, wir waren schon bei 33. Zum anderen gibt es relativ viele neue Infektionsfälle in Alten- und Pflegeheimen, was mir große Sorge bereitet.
Maßnahmen wirken nur, wenn die Bevölkerung mittut. Es muss wieder einen Ruck im Bewusstsein geben. Wir müssen wieder zur Frühlingsstimmung kommen, wo Österreich ein Land der Solidarität, der Mitverantwortung gewesen ist.
Sie klingen ratlos.
Ganz im Gegenteil!
Ernüchtert und verzweifelt? Nein, aber es wird immer klarer, wo unser Problem liegt: Mich hat bei der aktuellen Videokonferenz mit den Bezirkshauptleuten der orangen und roten Bezirke überrascht, dass die Grundanalyse überall dieselbe ist: Unser Hauptproblem sind die privaten Feiern. Das können auch klassische Familienfeiern sein, eine Firmung oder eine Bustour.
Eine Verlängerung der Herbstferien wäre eine Themenverfehlung?
Wir schauen uns alle Szenarien an. Was wir von den Experten hören, werden Infektionen an Schulen eher eingeschleppt. Schulen sind also nur ganz selten der Ausgangspunkt.