Der Lockdown gilt nicht für Touristen
Die Lage am Nordbalkan wird neu bewertet. Ausgangsbeschränkungen für Teile Sloweniens, differenzierte Bewertung für Kroatien.
Seit dem 16. Oktober gelten wegen der steigenden Zahl von Ansteckungen mit dem Coronavirus in Teilen von Slowenien Bewegungsbeschränkungen: Bewohner jener sieben von zwölf Regionen (siehe Grafik), die aufgrund der hohen Infektionszahlen als rot eingestuft wurden, dürfen ihre jeweilige Region nur noch verlassen, wenn es unbedingt nötig ist. Ausnahmen sind etwa der Weg zur Arbeit oder ein Arztbesuch. Auch wer für die Herbstferien in der letzten Oktoberwoche bereits Urlaub außerhalb der eigenen Region gebucht hat, wird diesen trotz Einschränkungen realisieren können.
In den betroffenen Regionen muss zudem ein Mund-nasenschutz auch im Freien getragen werden. Abgesehen von jenen in Beherbergungsbetrieben müssen Restaurants und Cafés schließen. Die Einschränkungen sollen für die nächsten beiden Wochen gelten, werden also auch zahlreiche Österreicher, die in den Herbstferien nach Slowenien reisen wollen, betreffen.
„Allerdings nicht so starkˇwie die Einheimischen“, sagt Zana Marijan, Direktorin des Slowenischen Tourismusbüros in Österreich. Der Mini-lockdown kam auch für die Touristikerin überraschend – bisher ist Folgendes klar: „Die Einreise ist möglich und man darf sich als Tourist auch zwischen den Regionen bewegen. Die Hotels in den betroffenen Regionen bleiben geöffnet und bewirten die Gäste in ihrer angeschlossenen Gastronomie.“
ist eine Neubewertung der Situation ab heute in Kraft. Zuletzt hatte sich Kritik gehäuft, wonach die Bewertung des gesamten Landes nicht zulässig sei, weil sich die Lage in einzelnen Regionen unterschiedlich darstellt. Vergleiche mit Tschechien wurden etwa in einem Schreiben an die Kleine Zeitung bemüht, wo die Corona-belastung höher ist und eine entsprechende Reisewarnung trotzdem nur für Prag gilt. In dieselbe Kerbe schlägt der kroatische Konsul in Graz, Nikolaus Hermann: „Eine Reisewarnung für das ganze Land ist nicht argumentierbar. In Istrien gibt es viel weniger Infektionen als in Zagreb oder Dalmatien.“Dieser Unterschied müsse klar erkennbar sein – im Interesse beider Staaten, wie Hermann betont. Denn in der Adventzeit würde auch Österreich von kroatischen Touristen profitieren. Aber auch für Pendler aus unproblematischen Regionen sei die Situation eine unnötige Belastung gewesen.