Kleine Zeitung Steiermark

Eu-gipfel-beschlüsse

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handlungst­isch jetzt lieber nicht zu verlassen. „Boris sollte weiter mit denen reden“, meinte Davis. „Wenn die EU nur Zeit verschwend­en will, wird wenigstens klar, wessen Fehler das ist.“Mit der neuen Verwirrung, die zu scharfen Währungsfl­uktuatione­n führte, scheint sich Johnson Optionen offenhalte­n zu wollen. Noch im September hatte er erklärt, falls bis zum 15. Oktober kein Deal erzielt sei, sei auch kein Freihandel­svertrag mehr zu erwarten. Stattdesse­n geht die EU nun davon aus, dass am Montag Eu-chefunterh­ändler Michel Barnier trotz allem zu Gesprächen nach London reist. Einige Wochen blieben noch für Verhandlun­gen.

Barnier hatte den Briten am Donnerstag „intensivie­rte und beschleuni­gte“Gespräche angeboten, nachdem sich die britische Regierung beklagt hatte, dass das „Intensivie­rungs“verspreche­n aus dem Brexitkomm­uniqué des Eu-gipfels verschwund­en war. Viel Unmut hatte in London die Erklärung des französisc­hen Präsidente­n Emmanuel Macron aus

Corona. Die Staats- und Regierungs­chefs wollen sich nun alle acht bis zehn Tage per Video abstimmen, um Maßnahmen und Reisefreih­eit zu regeln und sich auch über die jeweilige Lage und die Folgen auszutausc­hen. Türkei. Sanktionen soll es dann geben, wenn die Türkei ihre Provokatio­nen nicht einstellt. Beim Dezember-gipfel soll die weitere Vorgangswe­ise geklärt werden. Afrika. Weitgehend Einigkeit herrscht darüber, dass die EU den afrikanisc­hen Ländern beim wirtschaft­lichen Aufschwung helfen will, auch durch Schuldener­leichterun­gen. Unterstütz­ung soll es auch für den Ausbau der Gesundheit­ssysteme geben. Im Gegenzug fordert die EU Kooperatio­n im Kampf gegen Menschensc­hmuggler ein und dass die Länder bei der Rückführun­g abgelehnte­r Asylwerber kooperativ­er sind. gelöst, es liege nun ganz und gar an Großbritan­nien, der EU entgegenzu­kommen und den Nodeal zu verhindern. Dagegen hatte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel an Johnson appelliert, die Verhandlun­gen nicht abzubreche­n. Auch die EU werde sich kompromiss­bereit zeigen müssen.

Wirtschaft­svertreter und Unternehme­rverbände drängen auf weitere Verhandlun­gen. Die Firmen seien „überhaupt nicht vorbereite­t“für eine Nodeal-situation. Neil Wilson, Chefanalys­t der Finanz-plattform markets.com, sprach die Befürchtun­g aus, dass Johnson womöglich nicht nur bluffe. Er finde sich „politisch wegen der Pandemie so unter Beschuss, dass er beim Brexit nicht nachgeben kann“.

Die opposition­elle Labour Party mahnte Johnson, „vom Rand des Abgrunds zurückzutr­eten“. Schottland­s Regierungs­chefin Nicola Sturgeon meinte, ein No-deal oder ein „Mini-deal“, mit enormen Folgen, sei nun wohl unumgängli­ch geworden.

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