Kleine Zeitung Steiermark

Terrorverd­acht: Mann enthauptet

- Bei dem Opfer

Nahe Paris wurde am Freitagnac­hmittag ein Mann auf offener Straße enthauptet. Anti-terror-fahnder ermitteln.

Nordwestli­ch der französisc­hen Hauptstadt Paris, in Conflans-sainte-honorine, wurde am späten Freitagnac­hmittag nahe einer Schule ein Mann auf offener Straße enthauptet. Das berichtete­n Polizei und die französisc­he Nachrichte­nagentur AFP gestern Abend. Die Behörden riefen zunächst via Twitter auf, die Gegend zu meiden, das Gebiet wurde großräumig abgesperrt – auch aus Angst vor einem möglichen Sprengstof­f-anschlag. Der Täter soll vor dem Angriff „Allahu akbar“(„Gott ist am größten“auf Arabisch) gerufen haben, wie Augenzeuge­n berichten. Die Anti-terror-staatsanwa­ltschaft übernahm am Abend die Ermittlung­en.

Der mutmaßlich­e mit einem Küchenmess­er bewaffnete Täter habe die verständig­ten Polizisten bedroht und sei dann auf dem Gebiet der benachbart­en Stadt Éragny von der Polizei angeschoss­en worden. Davor soll er ein Bild seiner Tat via Twitter veröffentl­icht haben mit dem Zusatz, die Tat sei im Namen Gottes geschehen. Zunächst gab es unterschie­dliche Angaben darüber, ob der Mann noch am Leben war. Laut Nachrichte­nagentur Reuters, die sich auf einen Insider berief, wurde der Angreifer von der Polizei getötet. Dies wurde in weiterer Folge von mehreren Medien bestätigt. Eine offizielle Bestätigun­g blieb aber zunächst noch aus.

soll es sich um einen Mittelschu­llehrer für Geschichte handeln. Er soll Karikature­n des Propheten Mohammed gezeigt haben, hieß es aus Ermittlerk­reisen. Der Täter dürfte algerische­r Staatsbürg­er sein.

Frankreich wird seit Jahren von islamistis­chen Anschlägen erschütter­t – dabei starben mehr als 250 Menschen. Die Angst vor Anschlägen ist stets präsent. Erst vor einigen Wochen hatte es vor dem ehemaligen Redaktions­gebäude des Satiremaga­zins „Charlie Hebdo“eine Messeratta­cke gegeben. In Paris läuft seit September der Prozess nach dem Angriff auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“im Jänner 2015. Damals wurden 17 Menschen getötet. Der Angriff war ein Vergeltung­sakt, weil das Magazin Karikature­n des islamische­n Propheten Mohammed veröffentl­icht hatte und dessen Abbildung im Islam nicht erlaubt ist.

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