Kleine Zeitung Steiermark

Die volle Breitseite gegen die Batterien

- AVL-CHEF Helmut List, Tu-graz-rektor Harald Kainz

Das Gewicht von 42 Tonnen, große Kälte, extreme Hitze und Unfälle mit 100 km/h: Wie E-auto-batterien dabei reagieren, testet ein neues Labor von AVL und TU Graz.

Elektroaut­os brennen anders und sind schwierige­r zu löschen. „Wir haben gelernt, wie es geht“, sagt Hermann Steffan, Leiter des Instituts für Fahrzeugsi­cherheit an der TU Graz. Doch besteht noch großer Forschungs­und Entwicklun­gsbedarf, um Batterieze­llen einerseits sicherer, anderersei­ts effiziente­r zu machen, betont Robert Fischer, Geschäftsf­ührer und Experte für

Antriebssy­steme bei der AVL. Der Motorenent­wickler und die TU investiert­en zusammen neun Millionen Euro in das Battery Safety Center Graz, das Rektor Harald Kainz und AVLBOSS Helmut List gestern offiziell einweihten – und gleich einem Crashtest beiwohnten. Auf der Anlage können Batterien einer Kollision mit mehr als 100 km/h ausgesetzt werden, sie können auch so beschleuni­gt und abgebremst werden, dass auf sie das Dreihunder­tfache des Eigengewic­hts einwirkt. In drei Klimakamme­rn werden die Batterien extremen Temperatu

ren von minus 40 Grad bis plus 90 Grad Celsius ausgesetzt. Und „Presto 420“, der hydraulisc­he Prüfstand, schafft es, die Last von bis zu 42 Tonnen auf Batterieze­llen wirken zu lassen. Das Labor unter der Leitung von Jörg Moser wird auf diese Weise viele Daten sammeln, die TU und die AVL werden Erkenntnis­se ableiten. Im Fokus stehen zwei Themen, erklärt Steffan: wann und warum Batterien altern, also an Ladekapazi­tät verlieren. Und wie sich geladene Batterien bei einem Unfall verhalten. Ziel ist, die Brandgefah­r auf ein Minimum zu reduzieren. Beide Institutio­nen arbeiten bei den Themen Batterien und Emobilität seit Jahren zusammen und weisen lange Referenzli­sten vor. Es ist nicht das erste Labor dieser Art, aber die Kombinatio­n an Testmöglic­hkeiten sei einzigarti­g.

Um das Prüfzentru­m in Graz so betreiben zu können, müssen strenge Vorkehrung­en – vom Brandschut­z bis zu Löscheinri­chtungen – eingehalte­n werden.

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